Der Fall Enrons liegt bereits einige Jahre zurück, beschäftigt aber nach wie vor nicht nur die Gerichte, sondern auch die Wirtschaftsethik: Der Fall Enron lässt sich als Paradebeispiel eines wild gewordenen, tief marktgläubigen und sich radikalisierenden Managements begreifen, dessen tiefere geistigen Wurzeln auch heute noch nicht überwunden sein dürften. Er eignet sich darum zum tieferen Verständnis einer bestimmten Managementkultur sowie als Kontrastfolie zu einem von Integrität getragenen Verständnis guter Unternehmensführung.
Der Beitrag wurde für das Forum Wirtschaftsethik Nr. 2, 2005 [http://www.dnwe.de/2/forum/h2005_2/index.htm] verfasst, das sich dem Schwerpunkt Enron widmet.
Trotz Affären bei Siemens und VW - gekaufte Betriebsräte seien wohl eher Einzelfälle, meint der Wirtschaftsethiker Thielenmann. Im Interview mit tagesschau.de spricht er über die Ursachen für unethisches Verhalten in Firmen und dem Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit.