English (the paper is written in English): This Paper makes an attempt to shed some light on a number of ethical issues that arise in empirical research on the relationship between choice, socio-economic conditions, and happiness. It argues that only an ethical perspective allows to appreciate the deeper meaning of happiness and to do justice to its moral dimension. As a principal result of psychological research on the effect of income on happiness it emerges that there is no natural law-like relationship between the two once basic needs are met. Two major consequences of happi-ness research for economic theory are emphasized. First, the existence of a free will puts limits on the validity of economic decision theory and implies that happiness cannot be separated from morality. Second, the claim that people know best which consumption decisions will make them happy overlooks the pervasiveness of adverse systemic effects of non-coordinated decisions (esp. prisoner's dilemma). Furthermore, it is argued that the happiness we actually value is more than merely subjective well-being, and that social welfare is more than happiness. Finally, a few policy implications are discussed. Deutsch (der Text ist in Englisch geschrieben): Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, einige ethische Probleme zu beleuchten, die sich aus der empirischen Untersuchung des Zusammenhangs von Wahlverhalten, sozio-ökonomischen Lebensumständen und Glück (‚subjective well-being‘) ergeben. Es wird die Position vertreten, dass sich die tiefere Bedeutung der Idee von Glück und seine moralische Dimension nur aus einer ethischen Perspektive heraus erschliessen lassen. Als wichtigstes Ergebnis der empirischen Erforschung des Zusammenhangs von Glück und materiellem Wohlstand wird festgehalten, dass es zwischen diesen beiden keinen naturgesetzlichen Zusammenhang zu geben scheint, sobald Grundbedürfnisse befriedigt sind. Als bedeutsame Implikationen der Glücksforschung für die Ökonomik werden herausgestellt (i) dass die Existenz von Willensfreiheit der Gültigkeit der ökonomischen Entscheidungstheorie Grenzen setzt und nahelegt, dass Glück und Moral nicht zu trennen sind, sowie (ii) dass das Vertrauen in die Klugheit individueller Konsumentscheidungen angesichts des negativen Wirkungsgefüges nicht-koordinierter Einzelentscheidungen (insbes. Gefangenendilemma) zu relativieren ist. Des weiteren wird die Position expliziert, dass das letztendlich wertgeschätzte Glück mehr als rein subjektives Wohlbefinden ist, und dass gesellschaftliche Wohlfahrt aus mehr als bloss Glück besteht. Schliesslich werden noch einige politische Implikationen diskutiert.
Empirical happiness research has been gaining wide acknowledgement recently and offers a promising new access to the question how choice and happiness relate to each other. Since this is a central question to both ethics and economics, it seems worthwhile to investigate what this perspective can contribute to economic ethics. The pragmatic approach and the ideological permissiveness of the argument developed here might alienate moral philosophers. Yet, when economic ethics is understood as having not only an epistemological ambition but also a practical one, i.e., as seeking not only to clarify what constitutes good economic and business practice, but also to contribute intellectually to its becoming reality, the present endeavor may be forgiven the dents and bumps in the disciplinary bridges it has attempted to erect.
Unternehmensverantwortung hat eine lange Vergangenheit, aber noch wenig Geschichte. Denn während die Frage nach dem ethischen Gehalt des unternehmerischen Handelns Jahrhunderte, womöglich Jahrtausende zurückreicht, steckt die Historisierung von Unternehmensverantwortung noch weitgehend in den Kinderschuhen und findet wenig Beachtung in unternehmenstheoretischen und -ethischen Diskussionen. Dabei kann gerade der Blick in die Vergangenheit die konzeptionelle Vielfalt des Phänomens erhellen, seine zeitliche Wandelbarkeit herausstellen und durch das Aufzeigen von Kontinuitäten wie Brüchen aktuelle Diskussionen besser verstehen lassen.
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Die Höhe der Bezüge deutscher Führungskräfte wird zunehmend in der Öffentlichkeit kritisiert. Gibt es objektive Massstäbe für eine angemessene Entlohnung von Unternehmensvorständen? Welche Wirkungen haben erhebliche Gehaltssprünge auf die übrigen Beschäftigten? Haben Manager eine Vorbildfunktion?
Wir wollen in diesem Artikel die Systemlogik der Analystenperspektive anhand ihrer mass-geblichen Produkte, den Analystenberichten, verstehen lernen. Zunächst beschreiben wir universelle Merkmale von Analystenberichten, anschliessend untersuchen wir die methodische Bearbeitung des Allfinanzkonstrukts. Als Anschauungsbeispiele dienen die Zurich Financial Services und die Credit Suisse / Winterthur, beides Unternehmungen, die eher negative Erfah-rungen mit der Umsetzung der Allfinanzstrategien machten. Es wird sich zeigen, dass erstens jede Unternehmungsanalyse aus der Analystenperspektive durch Interessenkonflikte, berechnende Gefälligkeit, Herdenverhalten und Irrationalität systematisch beeinflusst wird. Zweitens lässt sich festhalten, dass die eingesetzten Analyseverfahren nicht geeignet sind, das Allfinanzphänomen angemessen zu beurteilen, da sich dieses den angewandten Wahrnehmungs- und Bewertungspraktiken des Analystensystems entzieht.
Shows that, according to economic decision theory, Mother Teresa must be considered an egoist. Argues that such a view implies that people's choices are determined by natural laws. Mother Teresa can only be considered non-egoistic if there exists a free will.
This article is based on a paper prepared for the international seminar "Operationalizing the Concept of Gross National Happiness" in Thimphu, Bhutan, Feb. 18-20, 2004.
It argues that happiness provides an especially promising perspective to approach the challenge of development facing Bhutan and other countries, even though happiness needs to be complemented by principles of justice in order to serve as a policy objective.