Für die Entwicklung von Fähigkeiten ist das Zusammenspiel von Wissen und Aktivitäten im Hinblick auf zu erfüllenden Aufgaben massgeblich. Das gilt insbesondere für die erfolgreiche Umsetzung strategischer Initiativen. In einer explorativen Studie wurden acht übergreifende Erfolgsfaktoren hierzu identifiziert. Sie decken sich mit Erkenntnissen aus der Forschung z.B. zu Strategieimplementierung, transformationaler Führung und kontext-sensitivem Change Management. Der Fähigkeiten-Ansatz hilft jedoch dabei, diese weit verstreuten Fragmente bündig an eine zentrale Herausforderung des strategischen Managements anzuschliessen: die Wettbewerbsdifferenzierung durch ein einzigartiges Fähigkeitsprofil und die Entscheidungen einer Organisation, wie ein solches zu entwickeln und beizubehalten ist.
Jede tiefgreifende Neuausrichtung eines Unternehmens ist ein Interventionsversuch in die Verwobenheit von miteinander verkoppelten Leistungs- und Sozialsystemen, welche stets damit beschäftigt sind, ihre Stabilität zu wahren. Im Transformationskonzept eines Unternehmens kann es darum hilfreich sein, nach Analogien in der Natur zu suchen.
Werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der bekanntesten Bildungseinrichtung der Region, der Universität St.Gallen (HSG). Deren Institut für Betriebswirtschaft hat eine lange Forschungs- und Lehrtradition in Sachen "Management". Generationen namhafter Wissenschaftler haben dort gewirkt. Modelle des "IfB" prägen das Denken von Führungskräften weit über die Region hinaus. Es ist bekannt für seine ganzheitlich-integrierte Grundhaltung, und sein neues Leitthema heisst "Corporate Dynamics". Wofür braucht man eigentlich Management-Konzepte?
Kompetent ist jemand, der in der Lage ist, etwas Wertvolles zu tun. Das gilt sowohl auf der individuellen als auch auf der kollektiven Ebene. Organisationen haben es freilich mit zusätzlichen Bedingungen zu tun, etwa der instabilen Zusammensetzung ihrer Mitglieder angesichts natürlicher Fluktuation oder aufgrund von Grössenveränderungen. Entlang der Dimensionen "Ressourcen" (insbesondere Wissen), "Aktivitäten" und "Aufgabe" und deren Wechselwirkungen wird die Entwicklung von Kompetenz in der Weiterbildung erörtert.
Wettbewerbsfähig wollen sie sein und trotzdem klein und wendig; kein Leichtes für die deutschen Maschinenbauer, wo sich doch auf dem Weltmarkt die Beteiligungen und Fusionen, die Joint Ventures und Allianzen mehren und der Wettbewerbsdruck zunimmt.
Ergebnisverantwortung im Management braucht solide Fähigkeiten. Nicht-Betriebswirte erwerben sie in aller Regel durch berufsbegleitende Weiterbildung.
Deren Qualität sollte man aufgrund der vier Dimensionen "Inhalt, "Form", Anwendung" und "Optionen" beurteilen.
Unternehmenskäufe werden bislang vor allem aus strategisch-technischer Sicht betrachtet. Die geplante Wertsteigerung bzw. das Ausschöpfen von Synergiepotentialen umfasst jedoch auch vielfältige organisatorische Probleme. Hier gilt es nicht nur lenkend einzugreifen, sondern ebenso die Selbstorganisationskräfte der neu geschaffenen Erwerber-Objekt-Einheit zu verstehen und zu nutzen. Der Vorgang des Zuwegebringens, des Ermöglichens und des Begleitens von Wechselbeziehungen zwischen bisher selbständigen Organisationen stellt für die Beteiligten in den meisten Fällen einen Aufbruch in unbekannte Dimensionen des Handelns dar. In jedem Fall aber ist ein solcher Aufbruch mit der Überwindung angestammter Unternehmens- und Bereichsgrenzen sowie mit Irritationen der zugrundeliegenden Sinn- und Wertesysteme verbunden.
Auf dieser Basis eines sich wandelnden Verständnisses von Akquisitionen entwickelt der Verfasser ein ganzheitliches Konzept zu ihrer organisationsbezogenen Gestaltung und Erklärung. Es umfasst konkrete Module zu strukturellen und prozessualen Fragen, und zwar sowohl hinsichtlich der Organisation des Erwerbsvorganges als auch zu den gemeinsamen Wertsteigerungsbemühungen. Zugleich soll das Buch dazu anregen, die vielen stillschweigenden Grundannahmen bei der Betrachtung von Unternehmenskäufen nicht aus den Augen zu verlieren. Dazu wird eine zweite Argumentationsebene entfaltet, auf der Veränderungen in und zwischen den Bereichen des (strategischen) Managements und der Organisation erörtert werden.
Im Ergebnis wird dafür plädiert, Akquisitionen als komplexe Entwicklungsprozesse zu begreifen. Das heisst aber auch, dass sie letztlich nur eine von vielen Spielarten tiefgreifenden unternehmerischen Wandels sind. In einem Ausblick entwirft der Verfasser darum ein allgemeines Modell zur Erklärung derartiger Vorgänge, das auch für das Verständnis anderer umfassender Wandlungsvorgänge hilfreich ist.