Gute Entwicklung ist in erster Linie ein gesellschaftliches, nicht ein ökonomisches Projekt. Im Lichte des Ideals einer wohlgeordneten Gesellschaft freier und gleichberechtigter Bürger sind alle Länder noch "Entwicklungsländer". Während der Zeitgeist die entwicklungspolitische Frage ökonomisiert, argumentiert dieser Beitrag gerade umgekehrt für die Perspektive einer "zivilisierten" Marktwirtschaft. Für diese sind sozioökonomische Bürgerrechte (Wirtschaftsbürgerrechte) grundlegend, welche die Bürger einerseits zur chancengleichen Integration in die Volkswirtschaft und andererseits zur partiellen Emanzipation aus den Funktionszwängen des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs ermächtigen. Erst auf ihrer Basis wird der Übergang von einer (Sachzwang-) ¨Ökonomie der Lebensnot" zu einer pluralistischen "Ökonomie der Lebensfülle" möglich.
Das Programm SeitenWechsel dient dem Erfahrungsgewinn von Führungskräften der Wirtschaft in gemeinnützigen Bereichen. Der Beitrag, der zurückgeht auf einen Vortrag an einem Anlass der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft, der Trägerin des Programms SeitenWechsel in der Schweiz, reflektiert die moralische Dimension eines "Seitenwechsels" und was das mit Sozialkompetenz zu tun hat.
Im Zentrum wohlverstandener CSR steht weder der "Business Case" (d.h. dass CSR sich als Erfolgsfaktor lohnt) noch Spendenethik (d.h. Gutes tun weit weg vom Kerngeschäft), sondern die Geschäftsintegrität, also die ethische Qualität des Geschäftsmodells selbst.
Die real existierende Wirtschaft bietet in den letzten Jahren auffallend häufige Symptome von Unwahrhaftigkeit -- die Skandale von Enron, Arthur Anderson etc. lassen grüssen. Der Beitrag untersucht das spezifische Wahrhaftigkeitsproblem der Unternehmensführung und entwickelt konkrete Ansatzpunkte des Integritätsmanagements.
[Lead] Umgeben von vielen neoliberalen Wirtschaftsprofessoren ist Peter Ulrich während mehr als 20 Jahren an der Universität St. Gallen seiner Aufgabe als Wirtschaftsethiker nachgegangen. Jetzt geht er mit einer kritischen Bilanz in den Ruhestand.