Die Finanz-, Wirtschafts-, Schulden- und Sozialkrise hat eine tiefer liegende Orientierungslosigkeit offengelegt. Der alte realpolitische Streit über "mehr Markt" oder "mehr Staat" verfehlt die entscheidende wirtschaftsethische Frage: Worauf kommt es an, damit die Wirtschaft im Dienste der Gesellschaft steht, in der wir leben möchten, und nicht umgekehrt?
The importance of the overlooked economic ethical debate of the Third Sector is discussed. Since 1989, every fundamental state belief and all the appropriate economic models and society models are discredited, according to law. The term Third Sector brings to mind the old ideological system debate market vs. state government.
Der zweiteilig angelegte Beitrag möchte einer systematisch begründeten unternehmensethischen Verantwortungskonzeption zuarbeiten. In diesem ersten Teil werden zunächst die prinzipielle Un-ausweichlichkeit institutionenethischer Grundannahmen über die "richtige" Wirtschaftsordnung, von der her die gesellschaftliche Rolle der Unternehmen zu begründen ist, und die geistesgeschicht¬lichen Hintergründe des derzeit vorherrschenden neoliberalen Marktradikalismus, dem auf un-ternehmensethischer Ebene die Shareholder-Value-Doktrin entspricht, beleuchtet. Es wird heraus-gearbeitet, warum eine nicht ideologisch voreingenommene Konzeption der unternehmerischen Verantwortung erst jenseits dieser Doktrin begründet werden kann.
Im zweiten Teil, der im nächsten Heft folgt, wird dann zunächst das oft missverstandene Stake-holder-Konzept der Unternehmung unternehmensethisch präzisiert, bevor schliesslich die Ausgangsfrage nach einer tragfähigen unternehmensethischen Verantwortungskonzeption systematisch beantwortet werden kann.
Der zweiteilig angelegte Beitrag möchte einer systematisch begründeten unternehmensethischen Verantwortungskonzeption zuarbeiten. In diesem ersten Teil werden zunächst die prinzipielle Un-ausweichlichkeit institutionenethischer Grundannahmen über die "richtige" Wirtschaftsordnung, von der her die gesellschaftliche Rolle der Unternehmen zu begründen ist, und die geistesgeschicht¬lichen Hintergründe des derzeit vorherrschenden neoliberalen Marktradikalismus, dem auf un-ternehmensethischer Ebene die Shareholder-Value-Doktrin entspricht, beleuchtet. Es wird heraus-gearbeitet, warum eine nicht ideologisch voreingenommene Konzeption der unternehmerischen Ver-antwortung erst jenseits dieser Doktrin begründet werden kann.
Im zweiten Teil, der im nächsten Heft folgt, wird dann zunächst das oft missverstandene Stake-holder-Konzept der Unternehmung unternehmensethisch präzisiert, bevor schliesslich die Ausgangsfrage nach einer tragfähigen unternehmensethischen Verantwortungskonzeption systematisch beantwortet werden kann.
So einfach die Titelfrage des vorliegenden Beitrags gestellt ist, so komplex und voraussetzungsreich ist ihre wohlbegründete Beantwortung, impliziert sie doch bei näherem Hinsehen die Klärung fast der gesamten wirtschafts- und unternehmensethischen Grundfragen. Die gestellte Leitfrage eröffnet daher keineswegs eine "Abkürzung" praxisbezogener Unternehmensethik an der so oft als "zu theoretisch" gescholtenen Grundlagenreflexion vorbei, wie man vielleicht meinen könnte. Wohl aber geht es um eine handlungsorientierte Bündelung der vielfältigen Aspekte des Problems zu Händen der unternehmerischen "Verantwortungsträger". Das setzt geklärte systematische Grundlagen immer schon voraus. Gerade um praktisch wirklich brauchbare Handlungsorientierung zu entwickeln, kommt es zunächst auf die präzise Herausarbeitung des Problems in kritischer Auseinandersetzung mit zeitgeistabhängigen, aber verkürzten Antworten an. Der vorliegende Beitrag möchte in diesem Sinne einer systematisch begründeten und zugleich praxisorientierten - oder besser: praxisorientierenden - unternehmensethischen Verantwortungskonzeption zuarbeiten. Im ersten Teil wird zunächst die prinzipielle Unausweichlichkeit institutionenethischer Grundannahmen über die "richtige" Wirtschaftsordnung, von der her die gesellschaftliche Rolle der Unternehmen zu begründen ist, beleuchtet. Es folgt ein kurzer Überblick über die geistesgeschichtlichen Hintergründe des derzeit (noch) vorherrschenden neoliberalen Marktradikalismus, dem auf unternehmensethischer Ebene die Shareholder-Value-Doktrin (als Variante eines strikten "Gewinnprinzips") entspricht. Es wird herausgearbeitet, warum eine nicht ideologisch voreingenommene Konzeption der unternehmerischen Verantwortung erst jenseits dieser Doktrin begründet werden kann. Im zweiten Teil wird das weiterführende, aber oft wiederum verkürzt interpretierte Stakeholder-Konzept der Unternehmung in Auseinandersetzung mit einigen gängigen Missverständnissen unternehmensethisch präzisiert. Geklärt wird auf diese Weise, wer überhaupt als Stakeholder des Unternehmens zu betrachten ist. In diesem Zusammenhang wird auch die systematische Rolle der (gelegentlich) kritischen Öffentlichkeit in einem wohlverstandenen Stakeholder-Konzept genauer bestimmt. Erörtert wird im weiteren der gängige Einwand, die Berücksichtigung von Stakeholder-Ansprüchen finde ihre "realistische" Grenze in den Sachzwängen der unternehmerischen Erfolgssicherung. Schliesslich wird eine zweistufige Konzeption unternehmerischer Verantwortung im Sinne des Ansatzes der integrativen Unternehmensethik vorgeschlagen und versucht, ein konkretes Fazit in vier Punkten zu ziehen.