Zur Steigerung der Schweizer Arbeitsproduktivität wird oft die Erhöhung der Studierendenzahl gefordert. Für die Autorin des folgenden Beitrags führt eine übereilte Akademisierung
in die falsche Richtung. Anzustreben seien vorerst eine Differenzierung der Hochschullandschaft und die Sicherstellung der Schweizer Berufsbildung. Für die Effizienz
der dualen Berufsbildung spricht etwa, dass die betrieblichen Kosten durch zahlreiche Vorteile, wie die Reduktion der Rekrutierungskosten, aufgewogen werden.
Die ZfKE ist die führende wissenschaftliche Zeitschrift zu den Themen KMU und Entrepreneurship in deutscher Sprache. Seit dem erstmaligen Erscheinen im Jahr 1952, damals noch unter dem Titel "Internationales Gewerbearchiv", hat sich die ZfKE konsequent weiterentwickelt: Die Zeitschrift arbeitet heute mit einem doppelblind-Gutachtersystem und einem international renommierten Gutachtergremium. Alle Beiträge sind auch online verfügbar.
Seit mehr als zehn Jahren - seit die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen das Ausbildungsplatzangebot kontinuierlich übersteigt - ist ein wachsendes Interesse an der Ökonomie der Berufsausbildung zu verzeichnen, und es sind zahlreiche theoretische und empirische Arbeiten zu diesem Thema erschienen. Da Deutschland und die Schweiz über ein hoch entwickeltes System der Berufsausbildung verfügen, stellen sie ein ideales Feld für empirische Forschung mit einer Vielzahl von Forschungsthemen und -ansätzen dar. Dem wachsenden Interesse an Berufsbildungsökonomie trägt die Sonderausgabe der 'Zeitschrift für ArbeitsmarktForschung' Rechnung. Sie enthält ein breites Spektrum von Beiträgen zur Ökonomie der Berufsausbildung und repräsentiert damit die Forschungs-Community in beiden Ländern. Beiträge über empirische Erkenntnisse über Berufsausbildung und langfriste Wirkungen beruflicher Erstausbildung werden ergänzt durch drei Beträge zur Weiterbildung, welche das Thema abrunden.
Mit Ruedi Volkart – er damals ausserordentlicher Professor und ich Oberassistent am Institut für schweizerisches Bankwesen – habe ich in den achtziger Jahren sehr eng zusammengearbeitet. Wir haben zusammen sehr viele Seminare an der Universität und in der Wirtschaftspraxis erteilt. Mein damaliger persönlicher Forschungsfokus galt dem Rechnungswesen der Banken. Heute, mehr als zwanzig Jahre später, interessieren mich nach wie vor Themen des Rechnungswesens. Eines davon ist die Frage der „Umsatzerfassung als Teil des Earnings Management“. Dabei hat die sog. Revenue Recognition eine erwiesenermassen
schlechte Reputation erlangt. Die SEC hat nachgewiesen, dass 50% der Betrugsdelikte in US-Konzernen dieser Praxis zuzuschreiben sind. Was sind die Treiber für solche Eskapaden und wie können sie vermieden werden?
Im ersten Teil des Beitrags wurde im Rahmen einer eher kurzfristigen Betrachtungsweise die Wirkungsweise der Qualität der externen Rechnungslegung im Rahmen der Börseneinführungspublizität auf das vielfach beobachtete Phänomen des Underpricings untersucht. Hiermit sollte insbesondere der Frage nachgegangen werden, ob das im Börsensegment des Neuen Marktes vorzufindende Ausmaß an Transparenz sich tatsächlich dem Vorwurf unterwerfen muss, die Anleger nicht mit entscheidungsnützlichen Informationen versorgt zu haben. Im Rahmen einer längerfristigen Betrachtung wird nun im zweiten Teil des Beitrags darüber hinaus analysiert, inwieweit die Börseneinführungspublizität bereits erste Anzeichen für das Scheitern des Neuen Markts beziehungsweise der am Neuen Markt notierten Unternehmen hätte liefern können. Die Untersuchungen zeigen, dass weniger Unternehmenscharakteristika, sondern vielmehr Bilanzkennzahlen, wie beispielsweise der Verschuldungsgrad, Anhaltspunkte für diese Entwicklung hätten liefern können.
Der "Neue Markt" gilt aus wissenschaftlicher Betrachtung als Rollenmodell für mehr Transparenz börsennotierter Unternehmen in Deutschland. Die von ihm geforderten Transparenzstandards stellten eine Art Vorreiterrolle für das heutige Premium-Segment dar. Gleichwohl wird heute aber die fragwürdige Qualität der Finanzberichterstattung der dort notierten Unternehmen als eine der Hauptursachen für das mangelnde Vertrauen der Anleger in dieses Börsenmarktsegment und letztendlich für dessen Scheitern angesehen. Im Rahmen des vorliegenden Beitrags wird vor diesem Hintergrund der Frage nachgegangen, ob das am Neuen Markt vorzufindende Ausmaß an Transparenz sich tatsächlich dem Vorwurf unterwerfen muss, die Anleger nicht mit entscheidungsnützlichen Informationen versorgt zu haben.