Université de St-Gall - Schools of Management

Die immer wiederkehrende moralische Frage nach der Zumutbarkeit

Die gesellschaftliche Einbettung der Marktwirtschaft als Kernproblem des 21. Jahrhunderts : Eine wirtschaftsethische Fortschrittsperspektive

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Abschiedsvorlesung, gehalten am 5. Mai 2009 im Audimax der Universität St. Gallen

Es macht den Anschein, dass wir derzeit den Kulminationspunkt einer zu weit getriebenen moralischen Enthemmung und institutionellen Entfesselung wirt-schaftlichen Vorteilsstrebens erleben. Die Erschütterung des "Vertrauens" in das bestehende Wirtschaftssystem durch die aktuelle Finanz- und Wirtschafts-krise ist gross. Jetzt möchte jedermann "Teil der Lösung, nicht des Problems" sein. Aber wir können gar nicht wissen, was der Kern des Problems ist, bevor wir unseren Orientierungshorizont sinnvollen und legitimen Wirtschaftens ge-klärt haben. Geht es um weniger "Gier" (individuelle Selbstbegrenzung), um mehr Regulierung (Systemsteuerung) oder um neue Leitideen des gesellschaft-lichen Fortschritts? Was kann eine integrative wirtschaftsethische Perspektive beitragen zum Verständnis der Zusammenhänge und zur Gewinnung von trag-fähigen Grundsätzen vernünftigen Wirtschaftens?

Skizziert wird ein tour d'horizon zur aktuellen politisch-ökonomischen Problem-lage in fünf Schritten - von den Indizien einer epochalen Herausforderung (1) und ihrem real- und ideengeschichtlichen Kontext (2) zur Ausleuchtung der normativen Tiefenstrukturen der bisherigen verbreiteten Marktgläubigkeit (3), zum Entwurf des sie überwindenden Fortschrittshorizonts einer buchstäblich "zivilisierten" Marktwirtschaft (4) und schliesslich zur sich daraus ergebenden "wirtschaftsbürgerlichen" Bildungsaufgabe und ihren systematischen Konse-quenzen für die Wirtschaftswissenschaften (5).

Ein pdf des Textes ist im Anhang kostenfrei verfügbar.
Die gedruckte Fassung als "Bericht" Nr. 115 des IWE-HSG (Normalpreis CHF 15.--, Studierende die Hälfte) kann hier bestellt werden: [http://www.iwe.unisg.ch/org/iwe/web.nsf/wwwPubLiteraturTyp/BD472613B28B8... IWE-HSG]

"Die erreichte Enthemmung ist beispiellos" (Interview)

Die entfesselte Marktwirtschaft

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Die entfesselte Marktwirtschaft hat keine sinngebende lebenspraktische und gesellschaftliche Fortschrittsorientierung mehr. Ihre Dynamk ist "eigensinnig" - und das heisst: lebenspraktisch zunehmend unsinnig - geworden. Die herrschende Wirtschaftsdoktrin verbirgt ihre Ratlosigkeit hinter dem Generalrezept "mehr vom Bisherigen", also: mehr Wettbewerb, mehr Markt, mehr Rationalisierung, mehr Wirtschaftswachstum ... Als lebenspraktischer Preis müssen angeblich ein immer hektischerer Arbeitsstil, die Spaltung der Gesellschaft in Gewinner und Verlierer und der Sozialabbau in Kauf genommen werden. In dieser Situation ist Ideologiekritik die grundlegende und wichtigste Aufgabe von Wirtschaftsethik. Von da aus öffnen sich neue Perspektiven eines sinnvollen und sozialverträglichen ökonomischen Fortschritts. Das neue Motto lautet: "Ziviliserung" der Marktwirtschaft, d.h. ihre Einbettung in eine voll entfaltete Bürgergesellschaft! Der sehr leicht lesbare Artikel skizziert diese Perspektive auf nationaler und globaler Ebene.

Die einen arbeiten sich kaputt, die anderen haben keine Arbeit. Der Wirtschaftsethiker Prof. Peter Ulrich sprach in Azmoos

Die Zukunft der Marktwirtschaft: neoliberaler oder ordoliberaler Weg? Eine wirtschaftsethische Perspektive

Die Wirtschaftsethik liefert keine Patentrezepte

"Die Wirtschaft wird immer massloser". Über Werner K. Rey und die Gier nach dem schnellen Geld. (Das Samstag-Interview)

Die Wirtschaft in einer wohlgeordneten Gesellschaft : Ein wirtschaftsethischer Orientierungsversuch

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Der Beitrag gibt einen umfassenden Überblick über den St. Galler Ansatz der Integrativen Wirtschaftsethik.

Die Wirtschaft in der Gesellschaft? : Der Ansatz der integrativen Wirtschaftsethik

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