Welchen Einfluss haben die Rating-Agenturen auf die Euro-Krise und deren Verlauf? Wenn es nach Manfred Gärtner und Björn Griesbach von der Universität St. Gallen geht, einen grossen. Die Rating-Agenturen hätten die Krise erst verursacht und dann angeheizt. In einer Studie haben sie volkswirtschaftliche Daten von 16 OECD-Staaten für die Jahre 1999-2011 ausgewertet, darunter Staatsverschuldung, Inflation, Wirtschaftsleistung und die Rendite auf Staatsanleihen.
Diese Daten setzen sie in Beziehung zu den Bonitätseinstufungen von Fitch, einer der drei weltweit wichtigsten Rating-Agenturen. Sie bewerten die Kreditwürdigkeit von Staaten und Unternehmen, entsprechend ihrem Urteil investieren Anleger in die Papiere. Je schlechter ein Land bewertet wird, desto höhere Zinsen muss es für neue Schulden zahlen, da die Investoren eine Risikoprämie verlangen.
Die Studie belegt erstmals den immensen Einfluss der Agenturen auf den Verlauf der Euro-Krise.
Heute vor einem Jahr verloren auch die USA die beste Kreditwürdigkeit. Damals entzog die Ratingagentur Standard & Poor's den USA die Bestnote AAA, das sogenannte Triple-A.
Während in Europa solche Herabstufungen sofort mit massiven Zinsaufschlägen auf Staatspapieren bestraft wird, blieben die Zinsen in den USA unverändert.
Manfred Gärtner, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen, erklärt die Gründe dafür.
Geld regiert die Welt und über das Geld regieren die Ratingagenturen. Das könnte man zumindest glauben, wenn man sich die täglichen Nachrichten zur Finanzkrise ansieht. Wir haben nachgefragt, was hinter den Agenturen steckt und wie weit sie wirklich Schuld an der derzeitigen Krise haben.
Von ihren Einstufungen hängt viel ab: die Rating-Agenturen. Sie heissen Moody's oder Fitch und bewerten die Zahlungsfähigkeit von Staaten. Diese Einstufungen durch die Rating-Agenturen sind eine heikle Sache. Von den schlechten Bewertungen hängt für ein Land viel ab. Seitdem z.B. Spanien abgewertet worden ist, geht es für das Land wirtschaftlich bergab. Die Agenturen sagen, sie geben nur unabhängige Einschätzungen ab. Doch jetzt geraten die Rating-Agenturen selbst in die Kritik: Der Volkswirtschaftler Manfred Gärtner von der Uni St. Gallen behauptet, diese Agenturen seien selbst zu einem erheblichen Teil für die Wirtschaftskrise verantwortlich. Wie Manfred Gärtner zu diesem Schluss kommt, darüber hat mephisto 97.6-Redakteur Hans Jakob Rausch mit ihm gesprochen.
Das schweizerische Bankgeheimnis setzt nicht nur ausländische Anleger der Versuchung aus, zumindest Teile ihrer Kapitaleinkommen zu verschweigen und damit nicht gesetzesgemäss zu versteuern. Deshalb kennt die Schweiz seit 1934 eine Verrechnungssteuer, in erster Linie um im Inland ansässige Steuerpflichtige zu veranlassen, ihr Vermögen und die von ihnen vereinnahmten Vermögenserträge korrekt zu deklarieren. Diese Arbeit geht der Frage nach, ob diese Vorgabe bei einem Verrechnungssteuersatz von 35 Prozent erreicht wird. Zu diesem Zweck werden für die 26 Kantone der Schweiz Grenzsteuersätze ermittelt und Einkommensverteilungen geschätzt, jeweils nach verheirateten und ledigen Steuerpflichtigen getrennt. Aus diesem Rohmaterial lassen sich dann die Einkommensniveaus und die Anteile der Steuerpflichtigen bestimmen, bei denen die Verrechnungssteuer nicht mehr in der intendierten Schärfe greift.
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Swiss banking secrecy laws not only tempt foreign investors to remain silent about at least part of their capital incomes and, thus, not pay taxes as obliged by law. Therefore, Switzerland introduced a withholding tax on capital income in 1934, primarily in order to coerce domestic residents to report levels of wealth and derived incomes properly. This paper asks whether a withholding tax rate of 35 percent suffices to achieve this goal. For this purpose, marginal income tax rates are computed and income distributions are estimated for each of Switzerland's 26 cantons, distinguishing between married and unmarried tax payers. From these raw data we compute income levels and shares of tax payers for whom the withholding tax does not work as intended.