Der "Neue Markt" gilt aus wissenschaftlicher Betrachtung als Rollenmodell für mehr Transparenz börsennotierter Unternehmen in Deutschland. Die von ihm geforderten Transparenzstandards stellten eine Art Vorreiterrolle für das heutige Premium-Segment dar. Gleichwohl wird heute aber die fragwürdige Qualität der Finanzberichterstattung der dort notierten Unternehmen als eine der Hauptursachen für das mangelnde Vertrauen der Anleger in dieses Börsenmarktsegment und letztendlich für dessen Scheitern angesehen. Im Rahmen des vorliegenden Beitrags wird vor diesem Hintergrund der Frage nachgegangen, ob das am Neuen Markt vorzufindende Ausmaß an Transparenz sich tatsächlich dem Vorwurf unterwerfen muss, die Anleger nicht mit entscheidungsnützlichen Informationen versorgt zu haben.
WikiWebs sind software-basierte Plattformen, die kollaborative Kommunikation erleichtern. Sie erlauben ihren Nutzern, eigene und fremdverfasste Beiträge auf einfache Weise zu editie-ren, und archivieren zugleich die Veränderungshistorie der Beiträge. Zunehmend finden Wikis in Unternehmen Verwendung, um den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Mitarbei-tern zu befördern.
Hergeleitet aus Luhmanns Theorie sozialer Systeme sowie aktuellen Theorien der Organi-sationskommunikation ist zu vermuten, dass der Einsatz von Wikis das Konstitutionsverhältnis zwischen Organisation und Entscheidungskommunikation in dreierlei Hinsicht prägt:
(1) Wikis befördern die Beobachtbarkeit von Entscheidungskommunikation und damit die Fähigkeit der Organisation zur Selbst-Beobachtung, (2) durch das Vorhalten der Verände-rungshistorie kommunizierter Entscheidungen verhindern sie Vergessen und verändern so das Verhältnis der Organisation zur eigenen Geschichtlichkeit, (3) schließlich verstärken sie den Druck zur Legitimation von Entscheidungen – all dies mit noch ungeklärten Folgen für die Selbstverfertigung der Organisation aus Kommunikation.
Diesem Zusammenhang wird auf Grundlage einer vergleichenden Fallstudie zwischen Wi-kis in organisationsinternem und öffentlichem Einsatz nachgegangen. Hierzu bedient sich die Studie der sogenannten History Flow-Analyse, um empirisch nachzuzeichnen, wie die Verän-derungshistorie der Beiträge und die Entscheidungskommunikation auf Diskussionsseiten in-einander greifen.
Recently there has been a growing concern amongst organisation and management scholars about the practical relevance of their research. Yet, although many researchers talk about ‘relevance’ they hardly ever define what they mean by that. The term itself has different meanings, which often even contradict each other. This ambiguity is problematic as it implies different and even conflicting relationships between science and practice. Consequently, the various contributions to the debate on ‘relevance’ cannot meaningfully be related to each other before the underlying notions of relevance are clarified. This is particularly critical when it comes to questions about research policy: different notions of relevance lead to different policy recommendations. In this paper we try to elucidate the concept of relevance by developing a taxonomy of different forms of relevance. In addition to that, we assess the extent to which the different forms of relevance fit with the logic of science, and consequently what forms of relevance can justifiably be expected from organisation and management studies.
Der vorliegende Artikel befasst sich mit den Gründen für das Scheitern von Beratungsprojekten. Auf der Basis einer Literaturanalyse werden vier zentrale Gründe für den Misserfolg identifiziert. Vor dem Hintergrund eines systemischen Verständnisses der Berater-Klienten-Beziehung werden diese vier Gründe jedoch in ihrer Bedeutung relativiert. Dies führt weiterhin zu einer grundsätzlichen Infragestellung des traditionellen zugunsten eines systemischen Beratungsansatzes.
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Möglichkeiten der Steuerung von Beratern durch den Klienten. In der Literatur wird dieses Thema bisher aus drei Perspektiven behandelt: die Praktikerperspektive, die kritische Perspektive und die Netzwerkperspektive. Diese Perspektiven werden kurz dargestellt und hinsichtlich ihrer Prämissen erläutert. Jede dieser drei Perspektiven hat unterschiedliche Implikationen für die Steuerung von Beratern; dennoch teilen alle drei Perspektiven dieselbe voluntaristische Grundannahme, dass eine Steuerung der Berater-Klienten-Beziehung grundsätzlich möglich ist. Dieser Beitrag hinterfragt diese Grundannahme. Mit Rekurs auf die neuere Systemtheorie von Niklas Luhmann wird die voluntaristischen Perspektiven mit einer systemtheoretischen Perspektive konfrontiert. Vor diesem Hintergrund wird das Konzept der dezentralen Kontextsteuerung erörtert und seine Implikationen für die Steuerung von Beratern diskutiert. Zum Schluss werden die wesentlichen Ergebnisse dieses Beitrags zusammengefasst und den drei bisherigen Perspektiven gegenübergestellt.
This paper addresses the recent turn in strategy research to practice-based theorizing. Based on a data set of 51 meeting observations, the paper examines how strategy meetings are involved in either stabilizing existing strategic orientations or proposing variations that cumulatively generate change in strategic orientations. Eleven significant structuring characteristics of strategy meetings are identified and examined with regard to their potential for stabilizing or destabilizing existing strategic orientations. Based on a taxonomy of meeting structures, we explain three typical evolutionary paths through which variations emerge, are maintained and developed, and are selected or de-selected. The findings make four main contributions. First, they contribute to the literature on strategy-as-practice by explaining how the practice of meetings is related to consequential strategic outcomes. Second, they contribute to the literature on organizational becoming by demonstrating the role of meetings in shaping stability and change. Third, they extend and elaborate the concept of meetings as strategic episodes. Fourth, they contribute to the literature on garbage can models of strategy-making.
Die UN-Initiative will die Privatwirtschaft in die Förderung universeller Sozial- und Umweltstandards einbinden. Dies stellt Firmen vor eine Reihe organisatorischer Herausforderungen.