Eine kritischer gewordene Öffentlichkeit gibt sich inzwischen nicht mehr damit zufrieden, dass ein Unternehmen gewinnbringend arbeitet; erwartet wird auch verantwortliches, ökologisch und sozial verträgliches Handeln. Wirtschaft soll wieder Teil der Lebenswelt werden. Eine neue Transparenz ist gefordert: Zum einen muss sich die Wirtschaft darauf besinnen, dass sie der Gesellschaft Rechenschaft schuldet, zum anderen soll die Öffentlichkeit an unternehmerischen Handlungen teilhaben können. Wie aber sollen Unternehmen mit all den Erwartungen, Forderungen und immer neuen Standards umgehen? Die Antwort auf die drängenden Probleme ist das Management der Unternehmensintegrität, ein geplanter und systematischer Umgang mit ethischen Fragen, wie sie in der Praxis täglich auftauchen. Es wird gezeigt, wie Firmen die neuen Herausforderungen meistern können, ohne im Spannungsfeld zwischen Ethik und Erfolg die Orientierung zu verlieren. In der Studie wird ein Rahmenmodell entwickelt, das den Umgang mit legitimen Ansprüchen ermöglicht und die ethische Perspektive in das unternehmerische Handeln integriert. Dieses Modell soll jedes Unternehmen in die Lage versetzen, ein eigenes, situationsangemessens Integritätsmanagementsystem aufzubauen.
Am Finanzmarkt werden immer mehr sogenannte "ethisch-ökologische" Geldanlagen angeboten. Es herrscht jedoch eine überraschend grosse Unklarheit über die Bedeutung von Ethik in diesem Zusammenhang. Insofern wird hier der Versuch unternommen, eine für den Anlagesektor mögliche Bedeutung von Ethik zu explizieren. Dabei zeigt sich, dass die Beurteilung, ob ein Unternehmen als Anlageobjekt für "ethisch-ökologisches" Investment in Frage kommt, kaum von externer Seite geleistet werden kann. Es wird demzufolge ein alternatives Konzept vorgeschlagen, das über die Auditierung eine beglaubigte Selbstbeurteilung der Unternehmen als Indikator für eine ethisch bewusste Anlage einführt. Summary Although "ethical" investments are becoming quite common on the financial market, little is known what ethics means in the financial context. This article tries to define ethics from an investing perspective. It is shown that an external agency is not in a position to determine if a firm can be deemed to be an ethical-ecological investment. A suggested alternative is self-evaluation by the company which can provide a basis for ethical conscious investing.
Ist Wirtschaft und Ethik denn nicht ein Widerspruch in sich? Was ist den Ethik überhaupt und wie kommt sie in der Wirtschaft zur Geltung? Was ist integrative Wirtschaftsethik und wie unterscheidet sie sich von anderen wirtschaftsethischen Ansätzen? Ein kurzer, nur zweiseitiger Text, der sehr gut zur Einführung und zu einer ersten Annäherung an das Thema 'Ethik in der Wirtschaft' geeignet ist.
The management of a company's integrity is becoming more and more important. Due to legitimate claims and the pressure from different stakeholder groups it is no longer sufficient for a firm to be simply profitable. It has to act responsible to humans and the non-human environment. The implementation of an integrity management system (IMS) helps to safeguard the moral rights of those who are affected by a company's actions or decisions. Based on a re-interpretation of the stakeholder model as introduced by R. E. Freeman an IMS must not only "manage" powerful stakeholders but safeguard all legitimate claims and start with the right intention to act in a legitimate way.