'Funktionierende' zwischenmenschliche Kooperation beruht immer auch auf normativen Grundlagen: auf einem Ethos der Kooperation. Ungeachtet dieses universalen kulturellen Tatbestands hat die moderne Organisations- und Managementlehre das Koordinationsproblem in komplex-arbeitsteiligen Organisationen lange Zeit (sozial-)technologisch konzipiert: als Problem von Organisations-und Führungstechnik. Seitdem die Grenzen sozialtechnologischer Versuche des 'Herbeiorganisierens' funktionierender Kooperation erfahrbar und ihre (unternehmens-)kulturellen Voraussetzungen als betriebswirtschaftlich relevant erkannt werden, wächst auch das Interesse an zeitgemässen ethischen Orientierungslinien für die organisatorische Gestaltung betrieblicher Kooperation. Der vorliegende Beitrag begnügt sich nicht damit, ethische Forderungen an die Organisations- und Führungspraxis von aussen anzulegen. Vielmehr wird der Frage nachgegangen, wie ein modernes Ethos der Zusammenarbeit mit den Funktionserfordernissen leistungsfähiger Organisation vermittelt werden kann: Die Ethik der Kooperation kann heute nur durch funktionsrationale Organisationskonzepte hindurch zur Geltung kommen - nicht gegen diese. Im ersten Teil sind zunächst tragfähige Leitideen eines zeitgemässen Ethos der Kooperation zu entfalten. Dazu wird eine anthropologisch-kulturgeschichtliche Perspektive eingeführt, die zugleich der Klärung des erwähnten Vermittlungsproblems dient. Im zweiten Teil werden realistische, d.h. den gegenwärtigen ökonomischen Erfordernissen entspringende Potentiale einer kooperationsethisch aufgeklärten Organisationsgestaltung erkundet und betriebswirtschaftlich begründet. In diesem Rahmen werden schliesslich im dritten Teil drei systematische Aspekte einer kooperationsförderlichen Organisationsphilosophie sowie einige dementsprechende Gestaltungsprinzipien zur Diskussion gestellt.
[Lead] Welchen Anforderungen müssen ausgewogene Sponsoring-Verträge an Universitäten genügen? Zu unterscheiden sind wissenschaftsethische, finanzielle und organisatorische Kriterien.
Zu den wichtigsten Voraussetzungen realer Bürgerfreiheit gehören Bildung, Privateigentum und politische Partizipation. Bildungs-, Wirtschafts- und Staatsbürgerschaft sind untrennbar. Seit den alten Griechen waren sich freiheitliche Vordenker einig, dass für ein real freies Leben auch eine hinreichende materielle Unabhängigkeit erforderlich ist. Wie hängen Bürgerfreiheit und Eigentum historisch und systematisch zusammen? Das wollen wir etwas ausleuchten, um die aktuelle Herausforderung genauer zu verstehen und im anschliessenden Teil II (von Philippe Mastronardi) die richtigen Konsequenzen ziehen zu können.