Die Umwandlung des Kapitalismus und seine Finanzdurchdringung
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Die Dynamik, Unübersichtlichkeit und Unabgeschlossenheit einer Krise, wie wir sie derzeit in der Wirtschaft, besonders der Finanzwirtschaft, erleben, führen einzelwissenschaftliche Theorien und Studien an eine innere Komplexitätsgrenze. Der Band versammelt die Ergebnisse der zweijährigen Zusammenarbeit von Ökonomen, Literaturwissenschaftlern, Theologen, Finanzwissenschaftlern und Wirtschaftsethikern unter der gemeinsamen Überschrift „Religion und Wirtschaft: Risiko – Vertrauen – Schuld“. Behandelt werden dabei unter anderem die Krise als Unterwanderung des Kapitalismus durch seine Finanzialisierung (Marc Chesney), die Krise als Ungleichheit von realer Zeit und virtuell gehandelter Zeit im Finanzsystem (Paul Dembinski), die theologisch-metaphysischen Hintergründe der klassisch-modernen ökonomischen Theoriebildung (Birger Priddat), die Verwandtschaften und Analogien in der zeichentheoretischen und systematischen Tiefenstruktur von Ökonomie/Ökonomik und Religion/Theologie (Jochen Hörisch) sowie – in einer kulturkritischen und ethisch-theologischen Perspektive – das Menschenbild des homo oeconomicus (Christoph Weber-Berg). Die Autoren bündeln ihre Einsichten in einem gemeinsamen Text, der für unsere Gegenwart eine „ökonomische Aufklärung“ fordert, die zugleich eine Erneuerung der universitären Lehre von Wirtschaft und Management anregt.
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