Risiko und Gefahr sind hochkomplexe Beurteilungskategorien, deren lebenspraktische Wichtigkeit in fortgeschrittenen Industriegesellschaften wächst. (1) Gleichzeitig wird es in der "Risikogesellschaft immer unklarer, ob das Leben nun riskanter oder gefährlicher wird. (2) Ersteres verwiese auf kluge Handlungsstrategien, letzteres auf die gerechte Beilegung von interpersonalen Konflikten. Der sich in Diskussion befindende Vorschlag, den unternehmenspolitischen Umgang mit den Grundproblemen, die der Bedeutungszuwachs von Risiko und Gefahr spiegelt, als "Risiko-Kommunikation" durchzuführen (3), wird den Differenzierungen dieser vieldimensionalen und immer schwieriger handhabbaren Beurteilungskategorien in wesentlicher Hinsicht nicht gerecht. (4) Dies hat seinen Grund letztlich darin, dass das Konzept "RisikoDialog", sollte es denn Anwendung finden, nicht als praktischer Diskurs gelten könnte; zugleich aber muss es dieser Idee entsprechend auftreten. (5.1) Dieser Umstand ist Anlass, aufrissartig nach den Bedingungen der Möglichkeit diskursiv-ethischer Unternehmenspolitik zu fragen. (5.2, 6) Der Beitrag bewegt sich insgesamt weniger auf der Ebene gegenstandsbezogenen Urteilens (über die Welt wie sie ist oder sein soll), als vielmehr auf der Ebene der kritischen Reflexion von Kategorien. Solche Kategorien machen ja unsere Aussagen über die Welt allererst möglich. Ihre Klärung ist daher Grundvoraussetzung für die fruchtbare Austragung eines - nun gegenstandsbezogenen wissenschaftlichen Disputs; sonst redet man aneinander vorbei. Insbesondere wird versucht - neben Risiko und Gefahr - die Begriffe System und Unternehmung einem Verständnis näherzubringen.