In der Schweiz sind 5,7% der Erwerbstätigen oder 227 000 Personen nur befristet beschäftigt. Sowohl das empfundene als auch das tatsächliche Arbeitslosigkeitsrisiko ist bei den befristet Angestellten grösser als bei Personen mit unbefristeten Arbeitsverhältnissen. Allerdings gibt es eine sichtbare Mobilität von befristeter zu dauerhafter Beschäftigung. Die Löhne befristet eingestellter Frauen sind tiefer als diejenigen der anderen weiblichen Erwerbstätigen. Die Arbeitszufriedenheit sowie die Häufigkeit der Teilnahme an beruflicher Weiterbildung befristet Beschäftigter sind mit denen anderer Arbeitnehmender vergleichbar. Aufgrund ihres niedrigeren Jahreseinkommens erwerben sie aber geringere Anwartschaften - etwa auf Leistungen aus der Beruflichen Vorsorge.1
"In der Studie werden erstmals für den schweizerischen Arbeitsmarkt umfassende Informationen über den Umfang, die Verbreitung und die Determinanten befristeter Arbeitsverhältnisse präsentiert und eine ökonomische Bewertung dieser Beschäftigungsform im Vergleich zu unbefristeten Arbeitsverträgen vorgenommen. Verwendet werden Daten aus den ersten drei Wellen des neuen Schweizerischen Haushalts-Panels (SHP) für die Jahre 1999 bis 2001. Hierbei zeigt sich, dass eine Befristung der Beschäftigung bei hoch qualifizierten Arbeitskräften sowie bei jüngeren und älteren Arbeitnehmern häufiger vorkommt. Die Löhne befristet beschäftigter Frauen sind geringer als diejenigen der anderen weiblichen Erwerbstätigen. Diese Lohndifferenz ist jedoch nicht auf die Befristung der Beschäftigung per se, sondern auf unbeobachtbare individuelle Heterogenität zwischen den Frauen zurückzuführen. Für die Gruppe der Männer ist hingegen kein Einfluss der unterschiedlichen Beschäftigungsformen auf den Lohn festzustellen. Sowohl das empfundene als auch das tatsächliche Arbeitslosigkeitsrisiko sind bei befristet Beschäftigten grösser. Gleichzeitig besteht - trotz gewisser Persistenzphänomene - eine erhebliche Mobilität von befristeter zu dauerhafter Beschäftigung. Ferner ist zu beobachten, dass ein befristeter Arbeitsvertrag die Wahrscheinlichkeit erhöht (reduziert) mit der Arbeitsstelle generell sehr zufrieden (unzufrieden) zu sein. Die Zufriedenheit mit dem Lohn ist bei temporär angestellten Männern geringer als bei den anderen männlichen Arbeitskräften. Die Wahrscheinlichkeit, an beruflichen Weiterbildungsmassnahmen teilzunehmen, ist hingegen für befristet Beschäftigte nicht kleiner als für andere Arbeitnehmer. Ein internationaler Vergleich anhand von Daten des International Social Survey Programme (ISSP) von 1997 zeigt, dass sich die Determinanten befristeter Beschäftigung in der Schweiz mit denen anderer Länder weitgehend decken. Schliesslich hängt die Befristungsquote nicht signifikant vom Ausmass des Kündigungsschutzes, sondern vielmehr von der Arbeitslosenquote ab."
In der Schweiz leisten fast
200 000 Personen Arbeit auf
Abruf - also Teilzeitarbeit, bei
welcher Zeitpunkt und Dauer der
einzelnen Einsätze unbestimmt
sind. Damit tragen die Arbeitnehmenden
das Beschäftigungsund
Einkommensrisiko. Abrufarbeit
wird entweder als Brücke
in die reguläre Beschäftigung
aufgefasst oder aber als Falle,
aus welcher der Übertritt in den
primären Arbeitsmarkt nicht gelingt.
Auf dem schweizerischen
Arbeitsmarkt besteht eine erhebliche
Mobilität zwischen Arbeit
auf Abruf und normalen Arbeitsverhältnissen.
Obwohl der Stundenlohn
der Arbeit auf Abruf Leistenden
um etwa 20% niedriger
liegt, ist diese Differenz nicht
auf die Vertragsform zurückzuführen.
Personen mit Arbeit auf
Abruf weisen eine ähnlich hohe
Arbeitszufriedenheit wie die
übrigen Arbeitnehmenden auf.
Ebenso sind Stellenwechsel aufgrund
des Lohnes bei ihnen nicht
häufiger anzutreffen als bei
anderen Beschäftigten.
Atypical employment contracts are either considered as traps that hinder permanent employment in the primary segment of the labour market or as stepping-stones leading to stable employment. Whereas the former interpretation appears to apply to Germany, our analysis of on-call contracts in the comparatively weakly regulated Swiss labour market, dynamics are high: mobility between working on-call jobs and permanent employment contracts is sizable, and no evidence of discriminatory wage practices can be observed. Furthermore, no significant differences in job-satisfaction levels between on-call and other employees exist. Nevertheless, some persistence phenomena can be observed on the Swiss labour market as well.