Führen mit Evaluationsergebnissen - Wie fliessen Evaluationsergebnisse in die WoV-Verwaltungsführung ein?

Auteur(s)

Matthias Heer

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Description

Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Frage wie Evaluationen in die WoV-Verwaltungsführung einfliesst, bzw. ob eine systematische Umsetzung im Sinne eines Qualitätskreislaufes erfolgt. Da es sich bei WoV um einen neuen Trend handelt und das Instrument der Evaluation noch nicht sehr verbreitet ist, sind es vor allem die WoV-Projektleitungen die damit Erfahrungen gesammelt haben. Theoretische Grundlagen zur systematischen Umsetzung sind in der umfangreichen Evaluationsliteratur praktisch nicht vorhanden. Das lässt sich auf zwei Argumentations-stränge zurückführen: 1. Dass die Einzelfälle als zu spezifisch betrachtet werden und 2. Dass die Evaluation mit der Berichterstattung abgeschlossen ist. Beiden Strängen fehlt ein integraler Zugang. Einzelne Ansätze finden sich aber bei den Evaluations-Standards und als Kondensate der Fachliteratur. Die empirische Auswertung basiert auf vier offenen, leitfadenorientierten Experteninterviews mit Mitgliedern der WoV-Projektleitung der Kantone Bern, Luzern, Zürich und der Stadt Zürich. Sie zeigt, dass Evaluationen innerhalb WoV noch nicht sehr breit angewendet werden und der Einfluss der Projektleitungen eher klein ist. Es kann auch trotz z.T. sehr klaren Evaluationsberichten nicht von einer systematischen Umsetzung gesprochen werden, was ich auf folgende vier Hauptgründe zurückführe: 1. Politisches Primat bei den Umsetzungsentscheiden. 2. Fehlende Institutionalisierung der Evaluation in der Verwaltung. 3. Falscher Evaluationszeitpunkt (jeweils zu Projektende) und 4. Abwehrreflexe gegenüber Fremdevaluation. Ein Trend zum vermehrten Gebrauch von Evaluation zeichnet sich ab, wobei es wichtig ist, den Fokus von der fast ausschliessliche formativen & legitimatorischen zur summativen Evaluation zu verschieben, auch wenn die theoretische Basis dafür noch ungenügend ist. Es sollte versucht werden, die Evaluation als Parallelprozess zum Projekt zu führen. Und zwar basierend auf einer vertieften Auseinandersetzung mit den Inhalten einer klaren Organisa-tionsstruktur, einer verbesserten Verankerung (hier bietet sich die Gesetzesevaluation an) und Rahmenmassnahmen wie Lobbyarbeit, Evaluationsincentives und Ausbildung. Für die Organisationsstruktur, die eine ganzheitliche Anwendung des Instruments sicherstellen soll, sehe ich die Möglichkeit der Schaffung einer Querschnittsfunktion oder eine gesteigerte Einbindung der Evaluatoren.

Langue

Deutsch

Date

2002

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