Republikanischer Liberalismus : Zum Verhältnis von Wirtschaft und Gesellschaft

Auteur(s)

Peter Ulrich

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Beschreibung

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat mentale, systemische und ordnungspolitische Wurzeln. Die klassische Ordnung der Dinge - nämlich in Form der aristotelischen Trias von Ethik, Politik und Ökonomie, in dieser Begründungsfolge - ist durcheinander geraten. Das zeigt sich symptomatisch in der Verkürzung des "bürgerlichen" Liberalismus auf einen puren Wirtschaftsliberalismus, der das Marktprinzip zum universalen gesellschaftlichen Organisationsprinzip verklärt und überhöht. Dem gilt es einen republikanischen Liberalismus entgegenzustellen, der den Primat bürgergesellschaftlicher Prinzipien des Zusammenlebens über die (nicht wirklich) "reine" ökonomische Rationalität Rationalität wiederherstellt.

Diese Sicht haben grundsätzlich schon die Begründer des Ordoliberalismus, zumindest seines wirtschaftshumanistischen Flügels (Rüstow und Röpke), sowie der Sozialen Marktwirtschaft (Müller-Armack) vertreten. Doch die politische Philosophie und die Wirtschaftsethik waren damals zu wenig entwickelt, um die Dinge genau zu klären. Entsprechende Unschärfen und Inkonsistenzen durchziehen deshalb bis heute die Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft. Zur Klärung bietet die republikanisch-liberale Ordnung der Dinge eine weiterführende normative Orientierung.

Langue

Deutsch

Datum

2010

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