Meynhardt, Timo: Standortbestimmung im "Sturm" des (Erkenntnis-)Fortschritts: Common Sense und informierte Heiterkeit. In Eberle, Thomas; Hoidn, Sabine & Sikavica, Katarina (ed.): Fokus Organisation: Sozialwissenschaftliche Perspektiven und Analysen. Konstanz : UVK, 2007, S. 364-380.

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Beschreibung

Im Anschluss an Robert Musil differenziert Emil Walter-Busch in seiner Theorie zum Erkenntnisfort-schritt in den Sozialwissenschaften zwischen „ratioïder“ und „nicht-ratioïder“ Erkenntnis (Walter-Busch, 2006). Die unterschiedliche Wahrheitsfähigkeit dieser Erkenntnisformen ist Grundbaustein seiner Theoriearbeit. Wir gehen der Frage nach Anknüpfungspunkten dieser Sicht an verschiedene Wissensbegriffe nach und interpretieren „ratioïde Erkenntnis“ als Wissen im engeren Sinne (Sach-wissen) und „nicht-ratioïde“ Erkenntnis als Wissen im weiteren Sinne (Wertwissen). Wir untersu-chen dann das Zusammenspiel dieser Erkenntnisformen mit Hilfe einer kulturtheoretischen Konzep-tion und unter Einbindung eines literarisch reflektierenden Zugangs. Zur Illustration der Idee des Erkenntnisfortschritts wird die viel beachtete Deutung des Bildes „Angelus Novus“ von Paul Klee durch Walter Benjamin herangezogen. Es wird aufgezeigt, inwieweit der Common Sense als Wahrheitskriterium – eine wesentliche These von Emil Walter-Busch – zwischen Erkenntnisformen vermitteln sollte und damit keineswegs als vorwissenschafltliche Kategorie eliminierbar ist. Im Ergebnis der Arbeit zeigt sich auch, wie stark persönliche Haltung und wissenschaftliche Arbeit einander bedingen und nicht ohne einander verstanden werden können.

Datum

2021

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