Die Verteilung von Einkommen und Vermögen in der Schweiz

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Auteur(s)

Föllmi, Reto

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Beschreibung

Das Interesse an der Verteilung von Einkommen und Vermögen ist in jüngster Zeit wieder neu entbrannt. Nicht zuletzt, weil nach vielen Jahren der Stabilität die Ungleichheit in vielen Ländern wieder zunimmt. Auch in der Schweiz geniesst die Frage nach der Einkommens- und Vermögensverteilung in der öffentlichen und politischen Diskussion grosse Aufmerksamkeit. Die Analyse über die letzten 100 Jahre zeigt, dass im Ländervergleich das Niveau der Einkommen und Löhne in der Schweiz hoch ist, die Ungleichheit zwischen Arm und Reich wenig stark ausgeprägt ist und sich die Öffnung der Einkommensschere über die Zeit in engen Grenzen hält. Die Ausnahme bilden die Superreichen, deren Anteile in jüngster Zeit deutlich zugenommen haben. Die relativ egalitäre Primärverteilung der Einkommen und Löhne und die föderale Struktur mit ihrem Steuerwettbewerb führen dazu, dass Bedarf und Ausmass der Umverteilung relativ gering ausfallen. Als Kehrseite der Medaille ist die hohe Stabilität wohl ein Grund dafür, dass die Einkommensmobilität im internationalen Vergleich gering ausfällt. Dafür fällt das Durchschnittsniveau der Einkommen rekordhoch aus. Die gefundenen Aussagen gelten verstärkt für die Vermögen. Diese reagieren viel träger auf Einzelereignisse, weil sie über Jahrzehnte aufgebaut werden. Die anhaltende politische Stabilität und die berechenbare Wirtschaftspolitik haben der Schweiz neben sehr hohen Durchschnittsvermögen eine sehr persistente Vermögensverteilung beschert, womit sie unter Industrieländern eine grosse Ausnahme darstellt. Entsprechend ist die Vermögenskonzentration im internationalen Vergleich sehr hoch. Das Ausmass relativiert sich aber, wenn wir die für die Schweiz wichtigen Pensionskassenvermögen miteinbeziehen.

Langue

Deutsch

Datum

2017

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