Blosse Quantität -- "mehr vom Selben" -- wird die sozialpolitischen Probleme der Gegenwart allein nicht lösen. Wir müssen uns vielmehr der qualitativen Frage stellen, wir wir denn gesellschaftspolitisch vernünftig mit den logischen Folgen der entfesselten weltwirtschaftlichen Rationalisierungsdynamik umgehen könnten. Lösungen sind unter dem Horizont des Leitbilds einer voll entwickelten Bürgergesellschaft zu finden, nicht unter jenem einer immer totaleren Marktgesellschaft ....
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens von "Ethik und Wirtschaft im Dialog", einer am Lehrstuhl des Philosophen und Diskursethikers Prof. Dietrich Böhler in Berlin begründeten Gesprächskreises, war der Autor an einer Jubiläumstagung eingeladen, um mit den Berliner Diskursethikern über das Verhältnis zwischen ihrem Zugang zu Wirtschaftsethik als angewandter Diskursethik und dem integrativen Ansatz der Wirtschaftsethik zu diskutieren. Der Beitrag versucht, beidseits Anerkanntes (als "Teil A") und nochmals zu Bedenkendes ("Teil B"), was die beiden Ansätze möglicherweise trennt, prägnant auf den Punkt zu bringen. Zusammen mit anderen Beiträgen im selben Band wird hier eine längst fällige Debatte zwischen Philosophen und Wirtschaftsethikern geführt, die im demnächst im philosophischen Fachverlag Königshausen & Neumann (Würzburg) erscheinenden Band "Wirtschaftsethik im philosophischen Diskurs" (hrsg. von P. Ulrich und Markus Breuer) seine Fortsetzung finden wird.
