Université de Zürich - Faculté des sciences économiques

Welche Ethik braucht es für die Durchsetzung der UNO-Nachhaltigkeitsziele?

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In den laufenden internationalen Bestrebungen der Vereinten Nationen Nachhaltigkeitsziele für die nächsten 15 Jahre zu definieren (Post-2015, Agenda) wird der Förderung von innovativem Unternehmertum nach wie vor kaum Bedeutung zugemessen. Implizit wird nämlich angenommen, dass der Unternehmer in seinem Streben nach Gewinn primär sich selbst bereichert, und das oftmals auf Kosten der Gesellschaft. Nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch bei vielen Ethikern und Ökonomen herrscht daher die Überzeugung, dass der Unternehmer nicht zugleich gewinnorientiert und ethisch sein kann. Unternehmertum muss daher durch Regulierung »gebändigt « und vom Staat wie auch der Zivilgesellschaft streng überwacht werden, um die Gesellschaft auf einen nachhaltigen Pfad zu bringen. In diesem Kapitel soll aufgezeigt werden, dass diese Sichtweise zu einseitig ist. Nebst der Wächtermoral, welche streng auf die Erfüllung von Werten, Normen und Regeln achtet, gibt es gemäss der interdisziplinären Sozialwissenschaftlerin Jane Jacobs nämlich auch eine »Händlermoral«, die sich durch Offenheit,Lernbereitschaft und Kompromiss auszeichnet. Sie wird durch den tugendhaften
Unternehmer verkörpert, der im Wandel eine notwendige Kraft der Erneuerung durch Handel und Innovation sieht. Dieser tugendhafte Unternehmer erkennt,dass die Übernahme von moralischer Verantwortung auch im langfristigen Eigeninteresse sein kann. Dabei dienen ihm erfahrungsbasierte moralische Regeln als Stütze und Orientierung. Sie sind das Resultat von affektbasierten zwischenmenschlichen Erfahrungen und haben wenig mit einer rationalen Kosten-Nutzen Abwägung oder der Orientierung an übergeordneten abstrakten ethischen Prinzipien zu tun. Stattdessen handelt es sich um eine Form der naturalisierten Ethik, bei der das »Sollen « dem adäquaten Erkennen des »Seins« folgt, und nicht umgekehrt. Der Bürgerhumanismus im Italien der Renaissance hat bereits erkannt,dass Händlermoral in der Wirtschaft nicht durch Wächtermoral ersetzt werden darf; denn Unternehmer bringen den grössten gesellschaftlichen Nutzen, wenn sie auf neue Risiken und Knappheiten mit neuen Ideen und Innovation reagieren und nicht bloss in der Öffentlichkeit beteuern, dass man sich an die Gesetze hält und diese sogar noch mit Selbstregulierung übertreffen will. Nur wer versteht,
dass Nachhaltigkeit in Anbetracht des Bevölkerungswachstums und des zunehmenden Wohlstands ein dynamisches Konzept ist, realisiert, warum die Begriffe Unternehmertum und nachhaltige Entwicklung auch heute zusammengehören.

Agricultural Biotechnology and Public Attitudes: An Attempt to Explain the Mismath between Experience and Perception

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The main barriers to maximize the benefits and minimize the risk of modern agricultural biotechnology for society and the environment are not technical but regulatory in nature. Preventive regulation of agricultural biotechnology must be understood as a policy response to public rather than scientific concerns about the development and use of genetically modified organisms (GMOs) in agriculture. But measuring "public concern" is not an accurate science. Views voiced about GMOs are largely influenced by stakeholders who frame the public debate in the mass media. In this chapter, we discuss the endogeneous character of public attitude formation toward agricultural biothechnology and how stakeholders manage to shape a public narrative on the risks and benefits of GMOs. We conclude that the analysis of stakeholder interests may better help explain ongoing public opposition toward GMOs than different survey methodologies used to capture public attitudes.

Schein und Sein im öffentlichen Diskurs um die Grüne Gentechnik

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Seit der ersten kommerziellen Einführung einer Gentechpflanze im Jahre 1996 ist einiges passiert, sowohl in den Medien wie auch auf dem Feld. Mittlerweile werden gentechnisch veränderte Nutzpflanzen weltweit von 17,3 Mio. Bauern auf einer Fläche von 170 Mio. Hektaren angebaut. 90 % dieser Bauern sind Kleinbauern in Indien und anderen Entwicklungsländern, die insbesondere von der schädlingsresistenten Bt-Baumwolle profitieren. Wo immer der Schädlingsbefall ein Problem ist, kann die gentechnisch eingebaute Resistenz helfen den Spritzmitteleinsatz zu reduzieren und das Einkommen der Bauern zu erhöhen. Niemand würde jedoch behaupten, dass dies eine «goldene» Lösung für die zahlreichen Nachhaltigkeitsprobleme der Landwirtschaft sei. Die Risiken der Resistenzbildung bei Schädlingen, die mit einseitigen Anbaumethoden einhergehen, sind bereits bekannt aus dem Spritzmitteleinsatz in der konventionellen Landwirtschaft (die Schädlinge passen sich an). Dies ist ein Gesetz der Evolutionsbiologie und wer keine Vorsorge trifft muss mit den Konsequenzen leben.

The influence of pension funds on corporate governance

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Although pension funds have gained importance in the last two decades, their role has not been described in detail by economic models. This article focuses on the scope of these institutional investors when they are not satisfied with a management team of a company in which the pension fund holds a block of shares. Stock holdings by pension funds are largely dispersed. Therefore, any intervention by pension funds in corporate governance requires the formation of a coalition of pension funds. The realization of a coordinated intervention, in turn, is subject to the problems related to the provision of public goods, such as free riding. We find that the stock dispersion and the combined share of pension funds, coordination costs and the attractiveness of the exit option are relevant factors for determining the probability of the success of interventions.

Häufig werden Äpfel mit Birnen verglichen

Is Socially Responsible Investing Really Beneficial? New Empirical Evidence for the US and European Stock Market

The informational contents of announcements on verified emissions in the EU ETS - An empirical investigation using a multi-country event study approach

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Empirical studies on the relation of the European Union Emissions Trading Scheme (EU ETS)
and its impact on stock prices of affected companies concentrate so far mostly on the mechanism
between emissions allowance (EUA) price and stock returns. This study in contrast examines the
relation of stock returns and the announcement on verified emissions (VE). We use event study
methodology and find on the 15th of May 2006, the first time when allocation could be justified,
a negative cumulated and significant impact of the announcement of VE on stock returns and a positive
cumulated (and marginal significant) impact on the 28th of April 2008, the last announcement
of VE in the first period. Using the results from the event-study for cross sectional analysis we find
evidence for a change in how announcements on VE were incorporated in stock markets.

Two dimensions of corporate sustainability assessment: towards a comprehensive framework

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Over the last years, many approaches have emerged that attempt to measure the contribution of firms to sustainable development, i.e. corporate sustainability. Our review of existing methodologies for the assessment of corporate sustainability reveals two major shortcomings. First, value creation as a core condition for sustainability as well as for further contributions to economic sustainability is often ignored in these assessments, suggesting that financial and non-financial organizational processes are separable. Second, existing approaches fail to differentiate between the actual contribution of a firm to sustainability on the one hand, and governance-related features aimed at attaining this contribution on the other. We argue that the implementation of sustainability-oriented organizational structures and managerial instruments alone does not necessarily quarantee sustainability performance. Therefore, besides the dimension of current sustainability performance, we introduce the notion of sustainability governance as a second distinct dimension of corporate sustainability assessment.

Nachhaltigkeit lohnt sich auch finanziell

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Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde. Der Trend hat auch die Immobilienbranche erfasst, die in der Schweiz einen eigentlichen Minergie-Boom erlebt. Was aber ist Nachhaltiges Bauen, was eine Nachhaltige Immobilie? Zahlt sich Nachhaltigkeit finanziell aus? Und wie kann Nachhaltigkeit in der Praxis gemessen und bewertet werden?

Der Minergie-Boom unter der Lupe : Eine Marktanalyse der ZKB

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Der Minergie-Standard ist seit der Lancierung 1998 auf erfolgreichem Kurs. Insgesamt wurden bisher rund 15 000 Gebäude nach Minergie, Minergie-P oder Minergie-Eco gebaut oder modernisiert. Damit hat Minergie im internationalen Vergleich die Nase vorn: Mit 15 Prozent Anteil am Neubau ist Minergie weltweit das wohl am besten umgesetzte Energie- oder Nachhaltigkeitslabel. Vor diesem Hintergrund hat die vorliegende Marktanalyse der ZKB zum Ziel, die Entwicklung differenziert zu betrachten. So zeigt sich beispielsweise, dass sich der Boom auf Wohngebäude und den Neubaubereich bezieht.
Die Studie zeigt auch, dass die regionalen Unterschiede innerhalb der Schweiz beträchtlich sind. Während sich Minergie in Städten wie Zürich und Winterthur bei Neubauten beinahe zum Standard entwickelt hat (mit einem Anteil am Neubau von 54 bzw. 44 Prozent im letzten Jahr), gibt es immer noch Gemeinden, in denen kein einziges Minergie-Gebäude steht. Die Treiber hinter dieser heterogenen regionalen Verteilung werden auch statistisch untersucht. Gemäss der Analyse haben reiche, urbane, deutschsprachige Gemeinden tendenziell eine höhere Minergie-Dichte als weniger wohlhabende, ländliche, französisch- oder italienischsprachige Gemeinden.
In einer Marktbetrachtung lautet die zentrale Frage aber: Lohnt sich Minergie auch finanziell? Die erste Minergie-Marktanalyse aus dem Jahr 2008 hat empirisch nachgewiesen, dass bei Transaktionen ein Aufpreis von 7 Prozent bei Einfamilienhäusern und 3,5 Prozent für Stockwerkeigentum für Minergie bezahlt wird. Die Zahlungsbereitschaft der Mieter wird mit der jetzt vorliegenden Studie – wiederum mit einer einzigartigen Datengrundlage – untersucht. Die gute Nachricht für Investoren: Mieter sind bereit, eine Prämie von rund 6 Prozent für Minergie-Wohnungen zu bezahlen. Für Mieter geht die höhere Nettomiete mit tieferen Nebenkosten einher. Allerdings bleiben die Bruttomieten unter dem Strich teurer als für konventionelle Wohnungen. Wird die Prämienentwicklung über die letzten Jahre betrachtet, zeichnet sich ganz klar ein Trend zur Angleichung der Mieten für Minergie- und konventionelle Wohnungen ab.

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