Republikanischer Liberalismus und Corporate Citizenship : Von der ökonomistischen Gemeinwohlfiktion zur republikanisch-ethischen Selbstbindung wirtschaftlicher Akteure
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Unternehmensethik wird häufig "unpolitisch"konzipiert - als unmittelbarer Brückenschlag von der (wie immer verstandenen) allgemeinen Ethik zur Unternehmensführung. Doch ein solcher Zugang ist kurzschlüssig und führt erfahrungsgemäss rasch einmal in symptomatisches Sachzwangdenken. Ausgeblendet bleibt dabei, dass jede Idee und Konzeption von Unternehmensethik immer schon ein politisch-philosophisches Leitbild der "richtigen" Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung und der angemessenen Rolle der Unternehmen in dieser impliziert. Was als "Privatwirtschaft" gelten soll, ist dementsprechend in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft ein hoch politisches, öffentliches Thema. In diesem Beitrag wird daher der Versuch unternommen, den Ansatz einer politisch-philosophisch aufgeklärten Unternehmensethik zu entfalten. Als normative Grundlage dient eine in mehreren Argumentationsschritten zu erarbeitende, sorgfältig von blossem Wirtschaftsliberalismus abzugrenzende Konzeption des republikanischen Liberalismus. Die auf ihm aufbauende republikanische Unternehmensethik erweist sich als geeignet, dem gegenwärtig aufkommenden, schillernden Begriff der (Good) Corporate Citizenship - dem Leitbegriff vom Unternehmen als "gutem Bürger" - einen präzisen ethischen Gehalt zu geben.
Buchfassung in: Münkler, H./Bluhm, H. (Hrsg.), Gemeinwohl und Gemeinsinn, Bd. IV: Zwischen Normativität und Faktizität, Berlin 2002, S. 273-291.
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