Räume der Partizipation : Wie man ein Kunstmuseum inszeniert

Auteur(s)

Christoph Michels

Accéder

Texte intégral indisponible

Descrizione

Die vorliegende Arbeit erkundet Möglichkeiten der Partizipation im Kontext der Stadtentwicklung. Entlang einer empirischen Fallstudie und einer theoretischen Erörterung reflektiert sie bestehende Partizipationsbegriffe und schlägt eine Erweiterung dieser durch ein performatives Partizipationsverständnis vor. Die parallel zur empirischen Studie geführte theoretische Diskussion basiert auf einem breiten Literaturapparat, der aus der Humangeographie genauso schöpft wie aus der Organisationstheorie, der Soziologie und der Planungstheorie.
Die Fallstudie beschäftigt sich mit dem St. Galler Kunstmuseum und behandelt die Frage, wie dieses als öffentlicher Raum organisiert wird und welche Formen der Partizipation es ermöglicht. Das Kunstmuseum wird dabei als Raum beschrieben, der im Schnittpunkt von drei unterschiedlichen Ordnungsweisen performativ erzeugt wird. Dabei wird zwischen einer "strategisch planenden", einer "klassisch bewahrenden" und einer "situativ verkörpernden" Ordnungsweise unterschieden. Jede dieser Ordnungsweisen produziert das Museum und seine Zukunft auf andere und zum Teil widersprüchliche Art. Sie weisen den Teilnehmern unterschiedliche Subjekt- und Objektpositionen im Gefüge des Museums zu und erzeugen somit Spannungsverhältnisse, durch die (manchmal) neue Formen des Partizipierens möglich werden.
Die Arbeit erkundet daher zunächst die Praktiken, in denen die Ordnungsweisen ihre Teilnehmer inszenieren und bestimmte Zukunftsszenarien des Museums ins Leben rufen. Anschliessend beschreibt sie, wie manche der Teilnehmer in sich gegenseitig ausschliessende Positionen und somit in Spannungsverhältnisse gesetzt werden. Schliesslich zeigt die Arbeit, wie diese Spannungen zur Stabilisierung oder Veränderung der bestehenden Verhältnisse und der beteiligten Akteure führen können.
Partizipation wird aus diesen Beobachtungen heraus als ein Effekt heterogener, vielfältiger und mehr oder weniger stabiler Ordnungsweisen beschrieben, die in körperlichen Praktiken, Sprache und Materialitäten inszeniert werden und daher verhandelbar und potentiell veränderlich sind.

Langue

Deutsch

Data

2010

Le portail de l'information économique suisse

© 2016 Infonet Economy