Ethische Vernunft und ökonomische Rationalität zusammendenken : Ein Überblick über den St. Galler Ansatz der Integrativen Wirtschaftsethik
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Das Verhältnis zwischen moderner philosophischer Ethik und moderner Ökonomik ist schwierig. Beide Disziplinen sind im Kern zu verstehen als Idealtheorien rationalen Handelns - im einen Fall ökonomischer Rationalität, im andern Fall ethischer Vernunft. Beide beanspruchen sie heute die praktische Rolle einer Leitdisziplin zur vernünftigen Orientierung und Gestaltung des epochalen Prozesses der gesellschaftlichen Modernisierung und "Rationalisierung", der seit der Entfesselung der "freien" Marktwirtschaft immer mehr Lebensbereiche in immer mehr Ländern der Welt einer umfassenden Transformation unterwirft. Angesichts dieser realen Ausgangslage reicht es nicht aus, wenn moderne Wirtschaftsethik einfach als "angewandte Ethik" ansetzt und Moral in die vermeintlich "moralfreie" Wirtschaft hinein zu bringen versucht. Das ökonomische Rationalisierungsprojekt enthält selbst schon von Grund auf ein normatives, von einem bestimmten Wirtschaftsethos geprägtes Programm. Die grundlegende Aufgabe einer Wirtschaftsethik, die nicht zu kurz greift, ist deshalb in der Klärung des Verhältnisses zwischen den zwei konkurrierenden normativen Logiken rationalen Handelns zu erblicken, für die in der Wissenschaft die beiden Disziplinen Ethik und Ökonomik stehen. Die Wirkungsmächtigkeit der beiden konkurrierenden Rationalitätsperspektiven könnte allerdings kaum unterschiedlicher sein. Es geht deshalb darum, zunächst den weit herum herrschenden ökonomischen Rationalismus ethisch-kritisch zu erhellen und darüber hinaus ein ethisch integriertes Verständnis von vernünftigem Wirtschaften zu entwickeln. Dem widmet sich der vom Verfasser entwickelte Ansatz der Integrativen Wirtschaftsethik.
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