Für private Investoren, die aus laufenden Arbeitseinkommen Finanzkapital bilden, ist das Lebensalter ein dominanter Einflussfaktor für die Anlagestrategie. Die Allokation des Finanzvermögens muss dem Umstand Rechnung tragen, dass der Wert des Humankapitals mit zunehmendem Alter abnimmt. Sie ist nicht konstant wegen der intertemporalen Diversifikation und des Zusammenhangs zwischen Gesamtkapital und Risikoaversion. Das Vintage-Programm ist ein Vorschlag zur Umsetzung des Konzeptes mit einer fondsähnlichen Konstruktion.
Die Finanzwirtschaft ist mittlerweile geradezu unüberschaubar geworden und stützt sich auf die verschiedensten Theorien. Ihr Herzstück ist jedoch noch immer die Annahme, dass es einen gut funktionierenden Kapitalmarkt gibt. Die Akteure dieses Kapitalmarktes – Finanzinvestoren und Unternehmen – konzentrieren sich auf marktgängige Finanzkontrakte. Sie denken in Wertpapieren und deren Renditen, sie versuchen zu diversifizieren und passen dann und wann ihre Portfolios an zwischenzeitliche Situationsänderungen an.
Die Frage, ob ein Portfolio eher passiv oder aktiv gemanagt werden sollte, ist alt. Wir gehen drei Denkströmungen nach. Erstens haben Theoretiker stets auf die Gültigkeit der These von der Markteffizienz gesetzt. Dann allerdings empfiehlt sich ein passives Buy-and-Hold. Die Empfehlung der Praxis lautete dagegen stets, ein moderat aktives Management zu pflegen. Die dritte Denkströmung ist seit etwa 10 Jahren durch empirische Forschungen entfaltet worden. Sie belegen, dass Aktienkurse ungefähr, aber eben nicht ganz genau einem Random-Walk folgen. Die kleinen Abweichungen lassen sich für das aktive Portfoliomanagement nutzen. Der Aufwand jedoch ist beträchtlich.