Standards und Labels II : Einsatz und Wirkung in der Entwicklungspolitik

Auteur(s)

Peter Ulrich

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PD Dr. Ch. Stückelberger, Generalsekretär von "Brot für alle" in der Schweiz, lieferte in seinem Gastreferat wichtige Klärungen, um der in zunehmendem Masse vielfältiger und damit auch verwirrender werdenden Bewegung der Auszeichnung bestimmter Produkte oder Firmen auf den Grund leuchten zu können. Der oft bemängelte "Labelsalat" wird durch seinen Beitrag etwas durchschaubarer. Er geht nach der definitorischen Trennung auf die Bedeutung der verschiedenen Marketinginstrumente mit ethischer Aussagekraft für den Welthandel ein. Marken, Kodizes und Labels - in Verbindung mit entsprechenden Monitoring- und Zertifizierungsbemühungen - bieten eine gewisse Transparenz und somit dem Konsumenten Sicherheit und Hilfestellung bei der Kaufentscheidung. Besonders hervorzuheben sind die Kriterien, die Ch. Stückelberger liefert, um die dem Konsumenten dienenden Instrumente zu beurteilen. Die aktuellen Beispiele stammen alle aus erster Hand und sind umso bedeutsamer, als der Autor an vielen der genannten Initiativen persönlich mitgewirkt hat. So ist er Mitbegründer der im Beitrag ausführlich vorgestellten Stiftung STEP, die einen gerechten Teppichhandel ermöglichen soll. Andreas Liebrich veranschaulicht die grundsätzlichen Überlegungen von Ch. Stückelberger mit Beispielen aus dem fairen Handel. Die "Dachorganisation", die Fairtrade Labelling Organisation FLO, versucht in diesem Feld die desintegrierten Bemühungen einzelner Organisationen mit ihren Labels und Standards zu vereinheitlichen, um auch gegenüber den Konsumenten stärker und glaubwürdiger auftreten zu können. Eingehend behandelt A. Liebrich das Beispiel Max Havelaar, eine Labelling-Organisation, die inzwischen in mehreren europäischen Ländern etabliert ist. Anhand der Geschichte aber auch der Absatz- und Umsatzzahlen der Organisation sieht man deutlich die Probleme, die bei solchen Projekten im fairen Handel überwunden werden müssen. Der kritische Blick auf den fairen Handel aus Sicht der Industrie- wie auch der Entwicklungsländer rüttelt auf und zeigt, dass nicht alle Beteiligten uneingeschränkt glücklich sind, d.h. noch immer Handlungs- und Verbesserungsbedarf besteht. Kurzbiografien zu den beiden Autoren befinden sich auf der ersten Seite des jeweiligen Beitrags.

Direkt bestellbar im IWE-HSG:
http://www.iwe.unisg.ch/org/iwe/web.nsf/wwwPubLiteraturTyp/64E7D5EAA65E0...

Langue

Deutsch

Date

2002

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