Private Koalitionsbildung und Minderheitenschutz : Ein vergleichender Blick auf das Arbeitsrecht und das Aktienrecht

Auteur(s)

Isabelle Wildhaber

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Schon früh haben sich im Arbeitsrecht in Form des Kollektivrechts formale Mechanismen und Institutionen der Koalitionsbildung herausgebildet, um die geringe Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer zu kompensieren. Im Aktienrecht hingegen ist der institutionalisierte Zusammenschluss von Aktionären, die Kollektivierung der Aktionärsinteressen in einem formellen Gefäss wie im Arbeitsrecht, wenig entwickelt und hat gesetzlich noch keine Berücksichtigung gefunden. Da die Möglichkeiten von Aktionärsvereinigungen stets sehr begrenzt sind, scheint deshalb der in der Lehre neuerdings diskutierte Vorschlag zur Einführung von Aktionärsausschüssen, die genau dies bezwecken würden, umso interessanter.

Im Aktienrecht ist wiederum der Minderheitenschutz schon lange erkannt und gesetzlich umgesetzt worden. Im Arbeitsrecht indessen ist der Minderheitenschutz bis anhin kaum diskutiert worden, weil man stets davon ausging, dass Arbeitnehmerinteressen homogen sind. Genau wie bei den Aktionären sind aber auch bei den Arbeitnehmern die Interessen nicht homogen. Es ist deshalb heute von einer Pluralität der Arbeitnehmerinteressen auszugehen. Diese Einsicht mag für die Schweizer Literatur zwar neu sein, wird sich aber nach meiner Überzeugung je länger je mehr durchsetzen.

Langue

Deutsch

Date

2012

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