Deutscher M&A-Markt im "Tal der Tränen" : Rückblick auf das M&A-Geschehen 2009
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Wann ist die Talsohle erreicht? Vor dem Hintergrund des durch die Finanzkrise und die anschliessende Kreditklemme verursachten Abwärtstrends seit Mitte 2007, der sich im Jahr 2008 fortsetzte, drehte sich 2009 in der M&A-Branche vieles um die in jeder Krise herbeigesehnte Bodenbildung in der Abwärtsbewegung. Damit verbunden waren die Hoffnung nach einer Stabilisierung bei den Transaktionszahlen, aber auch der Wunsch nach einer Normalisierung des Geschäfts insgesamt. Auch wenn sämtliche Kennzahlen des M&A-Jahres 2009 im Jahresvergleich ein trauriges Bild zeichnen, gibt es doch eine positive Botschaft: Auf einem relativ niedrigen Niveau deutete sich eine Stabilisierung der Transaktionsanzahlen und -volumina an.
Das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen im zurückliegenden Jahr lieferte vor allem zwei charakteristische Merkmale für ein wahrhaftiges "Tal der Tränen": Aus quantitativer Sicht fand der seit Mitte 2007 bestehende Abwärtstrend im Jahr 2009 seinen bisherigen "Tal"-Punkt. Auf Basis der ausgewerteten Daten wird deutlich, dass der Markt für Fusionen und Übernahmen in Deutschland mit einem abermaligen Rückgang bei den Transaktionsanzahlen und -volumina sowohl bei den angekündigten als auch den abgeschlossenen Deals ein schwaches Jahr zu überstehen hatte. Positiv stimmen allerdings die Anzeichen, dass die ersehnte Talsohle wohl vorerst erreicht und auch durchschritten wurde.
Aus qualitativer Sicht war das Jahr 2009 durch eine Vielzahl von "tränenreichen» Transaktionen gekennzeichnet. So sorgte die Finanz- und Wirtschaftskrise mit ihren Auswirkungen im Jahr 2009 für ein neues Rekordhoch an sogenannten "Distressed M&A". Unternehmerische Schieflagen und Insolvenzen waren wesentliche Treiber für das M&A-Geschehen im abgelaufenen Jahr. Für die M&A-Berater waren jedoch gerade diese Aktivitäten ein "Trostpflaster".
Neben den beiden bereits genannten Entwicklungen zeigten sich folgende Tendenzen: So setzte sich der Rückgang bei den grenzüberschreitenden Transaktionen - einst Wachstumsmotor des M&A-Geschäfts -, teilweise bedingt durch protektionistische Tendenzen und Risikoscheu bei den Unternehmen, fort. Ausserdem setzten sich bei den Akteuren mit dem Staat als neuem Dealmaker und dem Fernbleiben der Private Equity-Investoren wesentliche Entwicklungen aus 2008 fort. Der Staat musste vor allem in der Finanzdienstleistungsbranche aktiv werden, in der neben der Automobilindustrie und weniger zyklischen Branchen die meisten Aktivitäten stattfanden.
Die nachfolgende Analyse des deutschen M&A-Jahres 2009 gliedert sich wie folgt. Bevor die hiesigen Entwicklungen beleuchtet werden, wird eine kurze Betrachtung des weltweiten M&A-Geschehens im Jahr 2009 gegeben. Im Zuge der nationalen Analyse wird dann zunächst das generelle Marktumfeld in Deutschland beschrieben. Anschliessend werden anhand der Top Deals, der Branchen- und Länderstatistiken, der Neuemissionen und des Beratungsgeschäfts verschiedene Aspekte des deutschen M&A-Geschehens im vergangenen Jahr genauer analysiert. Abschliessend werden die wesentlichen Tendenzen und Schlussfolgerungen zusammenfassend dargelegt und mit einem Ausblick auf das Jahr 2010 verbunden.
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