Der Beweis der Kausalität mittels 'Event Study'-Gutachten im Kontext des Kapitalmarktrechts
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Dieser Beitrag zeigt, wie Gerichte und Anwälte mittels "Event Study"-Gutachten im Kontext des Kapitalmarkts die Kausalität zwischen einer Pflichtverletzung und einer Schädigung wesentlich zuverlässiger feststellen können, als dies in der bisherigen Rechtspraxis der Fall ist. Die "Event Study" kann anhand von messbaren Daten und Fakten zeigen, ob zwischen bestimmten Unternehmensereignissen ("Events") und der Börsenkursentwicklung eines Unternehmens eine statistisch signifikante Korrelation besteht. Als ein solcher "Event" sind z.B. Gewinnwarnungen, Veröffentlichungen von fehlerhaften Finanzzahlen, Emissionsprospekten, Rating- oder Analystenberichten zu verstehen. Falls diese Korrelation besteht, lässt sich daraus abschätzen, ob ein Kausalzusammenhang zwischen dem "Event" und dem Börsenkurs vorliegt. Anhand einer "Event Study" lässt sich beispielsweise messen, ob die Investoren durch einen fehlerhaften Emissionsprospekt wesentlich getäuscht wurden und daraus ein Schaden entstanden ist, oder ob allenfalls Gründe für einen Unterbruch der Kausalkette vorhanden sind. Gerade im Kontext der Prospekthaftung, der Haftung aus fehlerhaften Analysten- oder Rating-Berichten, könnte die "Event Study" in der Analyse von komplexen Fällen, in denen hunderte oder tausende von Informationen statistisch auszuwerten sind, zur Klärung des Sachverhalts beitragen.
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