Marketingresistenz in der Industrie betrifft nicht alle Anbieter, bleibt aber erstaunlich verbreitet. Es lohnt sich aber, die Lösungen in Marketing und Vertrieb professionell zu gestalten.
Treiber für den Erfolg von industriellen Anbietern sind oft die Technik und damit verbunden innovative Produkte. Führungskräfte und Mitarbeitende sind stolz auf ihre technische Expertise. Unternehmen fokussieren sich auf technisch überlegene Lösungen in einzelnen Kundenprojekten. Techniker des Lieferanten arbeiten intensiv mit Technikern des Kunden zusammen und sie sprechen die gleiche Sprache.
Marketing scheint den Verantwortlichen suspekt. Stichworte sind übertreibungen, warme Luft, übersetzungen für Anfänger oder Verschwendung. Damit lässt sich erklären, dass manche Hersteller von Investitionsgütern ihre Website, Dokumentationen, Texte und Bilder vernachlässigen. Viele der Ansätze des Marketings sind angedacht. Kommunikativ sind sie aber unsorgfältig und banal umgesetzt. Zwar ist offensichtlich, dass ihr Marketing nicht "state of the art" ist. Das scheint aber eine Nebenaufgabe zu sein: Man könnte hier etwas tun, nur - ist das genügend wichtig? Wer nur auf die technische Reputation, die persönliche Interaktion und Einzelprojekte mit Kunden setzt, geht nicht effizient vor. Und als Randbemerkung: Es gibt keinen objektiven Grund, für die Technik mehr Seriosität anzunehmen.
Experten in Forschung und Praxis des Marketing stellen sich vor, wie modernes Marketing funktionieren muss. Paradigmen sind solche Denkmuster und übergreifenden Anschauungen, die die Sicht der Wirklichkeit in einer Zeit prägen. Vereinfachende Zugänge zum Marketing sind wichtig, sie sollten sich aber nicht auf gegenseitig bestätigte Vorurteile der sogenannten Fachleute stützen, die ihre Aussagen mit der Realität verwechseln. Manche breit akzeptierten Vorschläge für das Marketing fördern Fehler. Auch scheint sich die Marketinggemeinde nicht besonders daran zu stossen, dass sich manche Vorschläge widersprechen, obschon sie parallel propagiert werden. Es lohnt sich, die Paradigmen im Marketing kritisch zu durchleuchten.