Sozialverträglicher Technikeinsatz im Büro. Perspektiven ethikbewusster betriebswirtschaftlicher Rationalisierung

Auteur(s)

Peter Ulrich

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Description

Eines der "klassischen" Themenfelder der Wirtschaftsethik, das Problem der menschengerechten Gestaltung der industriellen Arbeitswelt, hat mit der verbreiteten Einführung mikroelektronischer Informations- und Kommunikationstechniken (IuK) neue Brisanz erhalten. Die einen erhoffen sich einen "Rationalisierungsschub" im Büro- und Dienstleistungsbereich, die andern fürchten die Ausweitung tayloristischer Organisationskonzepte von der Fabrik aufs Büro und halten dem das Postulat des "sozialverträglichen" Technikeinsatzes entgegen. Der vorliegende Beitrag versteht sich als exemplarische Erprobung des vom Verfasser intendierten Ansatzes einer integrativen Wirtschafts- bzw. Unternehmensethik. Der menschengerechten Arbeitsgestaltung soll soweit wie möglich nicht gegen, sondern mit der betriebswirtschaftlichen Rationalität Geltung verschafft werden; gleichwohl soll die Ethik sich dabei nicht einfach instrumentalisieren lassen, sondern kritisch bleiben. Der Beitrag versucht realistische Potentiale eines integrativen Konzepts ethikbewusster Rationalisierung aus einer historisch-genetischen Perspektive zu entfalten, indem er den Entwicklungsstufen des betriebswirtschaftlichen Rationalisierungsverständnisses nachgeht und prüft, ob sich mit dem Einsatz fortgeschrittener IuK-Systerne spezifische Chancen bieten, der Subjektstellung des arbeitenden Menschen (als "Systembenutzer") vermehrtes Gewicht zu geben. Auf dem Hintergrund einer vom Verfasser mitgeleiteten empirischen Studie zu den aktuellen Rationalisierungsstrategien von 51 führenden deutschen Firmen aus allen Wirtschaftszweigen kommt ein wesentlich erweitertes Rationalisierungsverständnis in den Blick, das sich ethischer Reflexion aus funktionalen Gründen ein Stück weit öffnet: das Konzept kommunikativer Rationalisierung.

Langue

Deutsch

Date

1991

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