Schweizer KMU : Eine Analyse der aktuellsten Zahlen - Ausgabe 2016
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Auch die aktuellsten Zahlen zeigen: KMU (Klein- und Mittelunternehmen) dominieren die Schweizer Unternehmenslandschaft. 99.8% aller Schweizer Unternehmen beschäftigen 2013 weniger als 250 Mitarbeitende und gelten somit gemäss den neusten provisorischen Zahlen des Bundesamtes für Statistik als KMU. Die grösste Gruppe bei den KMU machen die Kleinstunternehmen (oder Mikrounternehmen genannt) mit weniger als 10 Mitarbeitenden aus. 92.3% aller Unternehmen sind Kleinstunternehmen, 6.3% sind Kleinunternehmen mit 10 bis einschliesslich 49 Mitarbeitenden und 1.2% aller Unternehmen in der Schweiz sind Mittelunternehmen mit 50 bis einschliesslich 249 Mitarbeitenden (BfS, 2015 1 ).
2013 arbeiten mehr als zwei Drittel der Beschäftigten in KMU (nach Vollzeitäquivalenten). 26.9% der Beschäftigten arbeiten in Mikrounternehmen, 20.8% in Kleinunternehmen und 20.2% in Mittelunternehmen.
Diese KMU-Zahlen unterscheiden sich nach Sektoren, insbesondere wenn der Anteil der kleinsten Unternehmen verglichen wird. Während dieser Anteil der Kleinstunternehmen im Landwirtschaftssektor (1. Sektor) mit 99% am höchsten ist, sind es im Industriesektor (2. Sektor) 83% und im Dienstleistungssektor (3. Sektor) 93%. Die Dominanz der Kleinstunternehmen zieht sich im 1. Sektor auch bei den Beschäftigten durch (93%). Im Industriesektor
sind 70% der Beschäftigten in KMU und 18% in Kleinstunternehmen angestellt. Im Dienstleistungssektor sind 66% in KMU und 28% in Kleinstunternehmen beschäftigt (siehe Abbildung 1).
Ein Blick in die Kantone zeigt grosse Unterschiede. Während im Kanton Basel-Stadt überdurchschnittlich viele Beschäftigte in Grossunternehmen in der Industrie und den Dienstleistungen arbeiten, zeigt sich in den Kantonen Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden genau das Gegenteil. Die meisten Beschäftigten sind dort in allen Sektoren in KMU beschäftigt.
Auch innerhalb der verschiedenen Branchen lassen sich grosse Unterschiede in Bezug auf die Durchschnittsgrösse der Unternehmen und die KMU-Struktur erkennen. Sie reicht von 1.1 Mitarbeitende pro Unternehmen in der Branche «Künstlerische Tätigkeiten» (Musiker, selbständige bildende Künstler, selbständige Journalisten etc.) bis zu 183 Mitarbeitende pro Unternehmen in der Tabakverarbeitung. Gewisse Branchen charakterisieren sich durch eine hohe Anzahl an Kleinstunternehmen. Hierzu zählen beispielsweise das Immobilienwesen, die Rechts- und Steuerberatung, die Wirtschaftsprüfung, die Unternehmensberatung, das Gesundheitswesen, die sonstigen freiberuflichen Tätigkeiten, die künstlerischen Tätigkeiten, die Erbringung von sonstigen Dienstleistungen und die Landwirtschaft. In diesen Branchen sind Kleinstunternehmen mit mehr als 95% der Unternehmen vertreten. Im Gegensatz dazu arbeiten in der Pharmabranche oder den Postdiensten nur gerade 17% resp. 8% der Mitarbeitenden in KMU.
Bei den Rechtsformen fällt auf, dass die meisten KMU als Einzelfirmen organisiert sind. Insbesondere in der Landwirtschaft sind knapp 89% der KMU Einzelfirmen. Bei den Industrie- und Dienstleister-KMU ist zudem ein relativ hoher Anteil an Aktiengesellschaften und GmbHs zu beobachten. Mit zunehmender Unternehmensgrösse schwindet die Zahl an Einzelfirmen und tendenziell auch an GmbHs.
Ein Blick über die Grenzen hinweg zeigt, dass sich der KMU-Anteil in den meisten europäischen Ländern gleicht. Bei der Beschäftigtenzahl treten jedoch Unterschiede auf, z.B. beschäftigen Grossunternehmen in Grossbritannien und Deutschland anteilmässig mehr Personen als dieselbe Gruppe von Unternehmen in der Schweiz.
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