Netzwerke in der Transportlogistik : Eine Studie über Potenziale und Zukunftsaussichten in der Neugestaltung von Transporten im Komplettladungssegment

Auteur(s)

Hans-Christian Pfohl

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Der Markt für logistische Dienstleistungen ist in den letzten Jahren zunehmend vielfältiger und dynamischer geworden. Seinen Anfang nahm diese Entwicklung Mitte der 1980er Jahre, als im Rahmen von EG-weiten Schritten zur Harmonisierung der Wettbewerbsbedingungen im Strassengüterverkehr in Deutschland ein tiefgreifender Deregulierungsprozess in Gang gesetzt wurde. Meilensteine in diesem Prozess stellten die Tarifaufhebung zum 1. Januar 1994 und die Kabotagefreiheit im EU-Strassengüterverkehr zum 1. Juli 1998 dar.

Mit dem Ende des regulierten Marktes begann für die Logistikunternehmen eine neue Zeit, die bis zum heutigen Tag durch einen zunehmenden Wettbewerbs- und Konzentrationsdruck geprägt ist. Auf Grund dieser Entwicklung empfängt der Markt aber auch positive Impulse, in dem die Marktteilnehmer gezwungen werden, ihre Unter¬nehmen strategisch neu zu positionieren und ihre Leistungsportfolios weiterzuentwickeln. Aus einfachen Speditionsunternehmen werden qualifizierte Spezialdienstleister oder kompetente Komplettanbieter. Es scheint kein Tag zu vergehen, an dem sich Logistikdienstleister nicht über neue "Value-added"-Services Gedanken machen, mit denen sie ihre logistischen Kernleistungen anreichern könnten, um sich von ihren Wettbewerber zu differenzieren. Zusätzliche Impulse liefert die anhaltende Bereitschaft der Unternehmen, die Wertschöpfungstiefe weiter zu verringern und logistische Leistungen an qualifizierte Dritte fremd zu vergeben. Kehrseite der wachsenden Fremdvergabe ist eine verstärkte Fragmentierung der Wertschöpfungskette, so dass derzeit in Fachkreisen das Thema der Steuerung unternehmensübergreifender Beschaffungs- und Distributionsnetzwerke diskutiert wird. In diesem Zusammenhang fallen Schlagworte wie "Supply Chain Collaboration" oder der "Fourth Party Logistics Provider" (4PL). Auch wenn die Praxis diesen Überlegungen eher skeptisch gegenübersteht und eine Realisierung fraglich erscheint, ist das Thema "Kooper¬ationen und Vernetzung" in aller Munde.

Für Logistikdienstleister ergibt sich daraus die Chance Netzwerklösungen zu erarbeiten, mit denen den Bestrebungen vieler Unternehmen (Kunden) Rechnung getragen wird, Synergien durch eine verstärkte Kooperation der Supply Chain zu realisieren. Für die Verlader ergibt sich aus solch integrierten Transportnetzwerken Kosteneinsparungspotenziale, Serviceverbesserungen und ein deutlicher Abbau der Ressourcen zur Planung und Koordinierung der Transporte.

Langue

Deutsch

Date

2003

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