Diskursethik und Politische Ökonomie, 2. überarb. Aufl. (Erstauflage 3/1989)

Auteur(s)

Peter Ulrich

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Description

Mit dem Triumph eines Nobelpreises (1986) für JAMES M. BUCHANAN ist die traditionsreiche politisch-philosophische Vertragstheorie ins ökonomische Theoriegebäude (wieder-) eingezogen, wo sie sich in jüngster Zeit als wesentlicher Baustein zur Fundierung der Neuen Institutionellen Ökonomie entfalten und etablieren konnte. Die neue Offenheit der Disziplin für ethisch-politisches Denken gilt allerdings vorläufig nicht für alle Varianten der Vertragstheorie gleichermassen; namentlich ihre auf KANT zurückgehende kritische Variante und deren weiterentwickelte Form der zeitgenössischen Diskursethik wird noch immer regelmässig aus der Ökonomie mehr oder weniger unbesehen ausgegrenzt, obwohl die unabweisbar "starke Übereinstimmung zwischen der Diskursethik und der Vertragstheorie, wie KARL HOMANN jüngst festgestellt hat, bei einigen Ökonomen mittlerweile "arge Irritationen hervorruft. Solange dem so ist, besteht die Gefahr, dass zwischen dem vertragstheoretischen Ansatz in der bisher rezipierten HOBBES'schen Variante und dem von den Ökonomen aus offenbar tiefliegenden theoriegeschichtlichen Gründen noch kaum aufgegriffenen diskursethischen Ansätze scharfe Gegensätze suggeriert werden, wo in Wirklichkeit eher fliessende Übergänge mit bedeutenden Gemeinsamkeiten und nur partielle, wenn auch vielleicht nicht weniger bedeutsam Akzentverschiebungen vorliegen, deren mögliche Vorzüge für die ethisch-normative Neufundierung der (Politischen) Ökonomie zu prüfen sich doch wohl lohnen könnte. Ohne die Rekonstruktion und kritische Reflexion der theoriegeschichtlichen Hintergründe der erwähnten "Irritationen" scheint vorerst der Weg dahin blockiert; ihnen wird deshalb im folgenden zunächst in geraffter Form nachgegangen (Teil 1) . Von da aus wird das paradigmatische Leistungspotential des vertragstheoretischen Ansatzes, so wie er bisher in der Ökonomie Eingang gefunden hat, kritisch erkundet (Teil 2) . Schliesslich können die Perspektiven seiner diskursethischen Weiterführung entworfen werden (Teil 3).

Langue

Deutsch

Date

1998

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