In Forschung und Praxis herrscht eine intensive Diskussion über den Einfluss der Unterneh-menskultur auf Management und Unternehmenserfolg. Nur selten wird berücksichtigt, dass die Unternehmenskulturen von der übergeordneten Branchenkultur mitbestimmt werden. Die Erforschung der Branchenkultur liefert wichtige Erkenntnisse über die zukünftige Entwick-lung der Branche. Die Identifizierung und Bewertung kultureller Gemeinsamkeiten sind für vielfältige strategische und operationale Entscheidungen, insbesondere bei Unternehmenszu-sammenschlüssen aus verschiedenen Branchen von grosser Bedeutung. Basierend auf dem CASH-Arbeitgeber-Award untersuchte das Institut für Versicherungswirtschaft der Universi-tät St. Gallen die Wahrnehmung der gelebten Kultur in insgesamt 17 mittelgrossen Unter-nehmen in der Schweiz - darunter 4 Privatversicherungen, 6 Banken, 3 Krankenkassen und 4 Maschinenbauunternehmen. Insgesamt 5500 Mitarbeiter jeglichen Alters, Geschlechts und hierarchischer Stellung nahmen an der Befragung teil.
Die Unternehmen der Versicherungsbranche haben sich in den letzten zehn Jahren auffallend vergleichbar entwickelt. Gleichartige Strategien und Erfolgsmodelle innerhalb der Branche sind ein Indiz für eine ähnliche Kultur, die das Handeln des Managements und der Mitarbeitenden in der Branche mitbestimmen. Eine solche übergeordnete Kultur wird als ?Branchenkultur? bezeichnet. Die vorliegende Studie liefert empirische Indizien für eine exis-tierende Branchenkultur der Schweizer Assekuranz und zeigt auf, welche Implikationen diese für das Management von Versicherungsunternehmen haben kann.
Das Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen hat sich intensiv mit der Zukunft auseinandergesetzt - und neun Megatrends identifiziert, die sich auf HRM auswirken.
Die Personalarbeit von KMU lässt sich kaum mit jener von Konzernen vergleichen: Ihnen, so wird argumentiert, mangle es an personellen und finanziellen Ressourcen, um die erfolgreichen Personalprogramme grosser Unternehmen zu imitieren. Und dennoch, so die Autoren, gibt es einige Aspekte, bei denen die KMU Benchmarking mit den Besten betreiben sollten.
Während das Konzept des Customer Value schon länger in der Wissenschaft diskutiert wird, ist die Theoretisierung des Employee Value neu. Beide Konzepte verlangen die Ausrichtung aller Managementaktivitäten am spezifischen Wohl einer Anspruchsgruppe. Dies erinnert stark an die seit 1986 geführte ShareholderValue Diskussion. Aber im Gegensatz zu den Kapitalgebern sind Kunden und Mitarbeitende direkt in das organisationale Geschehen einbezogen. Dies gilt gerade für Dienstleistungen, bei denen im Moment der Wahrheit Kunden und Mitarbeitende die Wertschöpfung gemeinsam hervorbringen. In diesem Beitrag wird das Konzept des Customer Value auf die Mitarbeitenden überbertragen und es wird aufgezeigt, weshalb beide Perspektiven gleichzeitig betrachtet werden sollten.