Université de St-Gall - Schools of Management

Auf dem Weg zu einer integrativen Wirtschaftsethik - Beiträge zum Projekt wirtschaftswissenschaftlicher Grundlagenreflexion

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Seit 10 Jahren ist Peter Ulrich Ordinarius. 1984 wurde er auf eine Professur für Betriebswirtschaftslehre mit sozialwissenschaftlicher Ausrichtung an der Bergischen Universität Wuppertal berufen, seit 1987 ist er Lehrstuhlinhaber für Wirtschaftsethik und seit 1989 Direktor des von ihm gegründeten Instituts für Wirtschaftsethik der Hochschule St. Gallen. Das Berufsjubiläum ihres akademischen Lehrers nehmen vier seiner Mitarbeiter(innen) zum Anlass, zu dem von Peter Ulrich entwickelten Ansatz integrativer Wirtschaftsethik Stellung zu nehmen und ihre Anliegen gegenüber diesem, von ihnen im Prinzip geteilten Ansatz zum Ausdruck zu bringen. Die Texte geben je eigene Interpretationen, kritische Würdigungen und Weiterentwicklungsvorschläge zum Projekt integrativer Wirtschaftsethik wieder. Martin Büscher arbeitet die Anschlussfähigkeit integrativer Wirtschaftsethik an spezifische Strömungen in Ökonomie, Philosophie und Theologie heraus: die hermeneutische Nationalökonomie, die Philosophie einer erfahrenden Vernunft und die Befreiungstheologie. Zum einen kann dadurch der Ansatz integrativer Wirtschaftsethik interdisziplinär weiterentwickelt werden und zum anderen können die drei beteiligten Disziplinen an wesentlichen Stellen ihrer traditionellen Gegenstandsbereiche fruchtbare Impulse erhalten. Im zweiten Beitrag setzt sich Ulrike Knobloch mit dem Verhältnis der grundlagenkritischen Wirtschaftsethik zur feministischen Ethik auseinander und nimmt zu der These Stellung, dass eine grundlagenkritische Wirtschaftsethik immer schon eine feministische Perspektive einschliesst. Kai H. Matthiesen geht es in seinem Beitrag um die Vermittelbarkeit der Ideen Integrativer Wirtschaftsethik an die betriebswirtschaftliche Theorie und Praxis. Nach einer notwendigen Phase der Grundlagenreflexion muss die integrative Wirtschaftsethik zu einer sozialökonomischen Betriebswirtschaftslehre, die auch die Wirtschaftspraktiker erreicht, weiterentwickelt werden. Der Beitrag von Ulrich Thielemann thematisiert die systemischen Grenzen des integrativen Ansatzes der Wirtschaftsethik und postuliert eine verstärkte Ausrichtung zukünftiger wirtschaftsethischer Fragestellungen auf die Reflexion der Eigengesetzlichkeiten der marktwirtschaftlichen Entwicklung. Die Beiträge dokumentieren einen Ausschnitt aus "work in progress" und zeigen so das Anregungspotential, das das Programm integrativer Wirtschaftsethik für die Ökonomie bietet.

Editorial : Business and Human Rights

Weltbezug einmal anders: Interkulturelle Beziehungen in und zu Afrika - Rezension

Was bedeutet eine "pragmatische Wende"? : Koreferat zu Gerd Hanekamp "Kulturalistische Unternehmensethik - ein Programm 1"

Warum Wirtschaftsethik immer schon kritisch ist

Globalisierung und Nachhaltigkeit - Wandel als Chance

Globalisierung als Reflexionsgegenstand integrativer Wirtschaftsethik - Auf der Suche nach den leitenden Prinzipien der Globalisierung

Globalisierung - Re- und Dekonstruktion einer Geistesgeschichte

Effizienzparadigma und ethische Humanisierung in der New Economy - "Humankapitalmanagement" zwischen Integrität und Opportunismus

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In der IT Branche herrscht ein gravierender Arbeitskräftemangel. Humankapitalmanagement wird vor diesem Hintergrund als wettbewerbskritischer Faktor erkannt. Neben finanziellen Anreizen gewinnt dabei die Unternehmenskultur an Bedeutung, doch die enge Kopplung der Personalmassnahmen an den ökonomischen Erfolg wirft Probleme auf.

Die Globalisierung und ihre Akteure - Schritte zu einer normativen Betrachtungsweise

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Immer mehr wird der Abdankung demokratischer und nationalstaatlicher Ideen das Wort geredet. Dies liegt auch in der diffusen Begrifflichkeit selbst begründet. Globalisierung stellt eine Vergesellschaftungspraxis dar, welche in einem langen, historischen Prozess entstanden ist und so massgebend wurde. Es gilt diesem Prozess über eine rein phänomenologische Betrachtung hinaus auf seinen normativen Grund zu leuchten. Das gilt für alle Ideen und Handlungsstränge, die mit der Globalisierung einhergehen, und nicht nur für die Ökonomie. Dies ist nämlich heute eines der Hauptprobleme, wenn es um die Frage nach einem wohlverstandenen Blick auf Globalisierung geht - die Verkürzung zum Thema der Ökonomie, und dies obwohl Globalisierung mit Sicherheit die Herausforderung der politischen Philosophie von heute darstellt. Der Beitrag möchte daher die normativen Geltungsansprüche und Werte in diesem Rahmen erhellen. Multikulturalismus, globale Migration, Zivilgesellschaft u.a. haben sich als Themen der politischen Philosophie verschärft. Dies tritt ein, da Globalisierung es ermöglicht, von einer steigenden Komplexität und Ergebnisoffenheit der Wirkungszusammenhänge auszugehen. Vernetzung, Multikulturalismus etc. schreiten voran, so dass Nationalstaaten und Demokratieideen in verschiedenen Teilen der Welt ihrer eigenen Marginalisierung zum Opfer fallen (könnten). Allerdings muss genau das Gegenteil der Fall sein, soll ein wohlverstandener Umgang mit all diesen Herausforderungen möglich sein. Erst der nationalstaatliche Rahmen hat eine Implementierung von Menschenrechten und Demokratie ermöglicht. Damit ist weder bloss die Volksgemeinschaft noch die Willensnation gemeint. Vielmehr muss rechtliche Verfasstheit und Solidaritätsempfinden gleichermassen vorhanden sein. Erst so wird es möglich sein, für die Integrationsmöglichkeiten im globalen Umfeld zu lernen. So dankt der Nationalstaat nicht ab, sondern zeigt Möglichkeiten des Umgangs im zwischenstaatlichen Raum auf. Es bedarf einer nationalen Politik und Demokratie, die einen intersubjektiv geteilten Kontext von Verständigung ermöglicht und gleichermassen Entfremdung und Entsolidarisierung zu verhindern weiss. Es wird eine neue Form demokratischer Subsidiarität notwendig sein, um so für alle Beteiligten Demokratie und Diskurs zu ermöglichen und eben nicht nur das Handeln in Bargainingprozessen. Massgabe hat auch hier die Verständigungsorientierung zu sein. Um dies zu verwirklichen gilt es eben nicht den einen Weltstaat mit der einen Weltregierung zu fordern. Ein Miteinander-Gegeneinander ist notwendig, um so die verschiedensten Demoi zu formen, welche aber erkennen, dass ein tolerantes Kooperieren von Menschen und Gruppen mit und in unterschiedlichsten Lebensformen genauso notwendig ist wie die Erkenntnis, dass Werte und Normen nicht beliebig zu setzen sind. Dies alles findet nicht in einer neu globalisierten Welt statt, sondern in einem immer schon vorhandenen globalen Diskursuniversum, dessen Bedingungen sich genauso ständig verändern wie die Bewegungen der in ihm vorhandenen Akteure.

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