Wider die Dominanz der ökonomischen Logik: Von der "tyrannei" des Arbeitsmarktes zur Vitalpolitik der Arbeitswelt
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Fast alles deutet darauf hin, dass der historische Prozess der Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen unter dem enomren Wettbewerbsdruck zunehmend deregulierter und globalisierter Märkte auch in den nächsten Jahrzehnten welweit voranschreiten wird. Durch Wirtschaftswachstum allein wird das so genannte "Beschäftigungsproblem" nicht lösbar sein. Es kommt vielmehr auf die Gewinnung einer qualitativen Perspektive des epochalen Strukturwandels der Arbeitswelt im Ganzen an. In diesem Beitrag wird als analytisches Hilfsmittel das "Tyrannei"-Konzept des amerikanischen Philosophen Michael Walzer angewandt: "Tyrannisch" wird in seinem Sinne ein gesellschaftlicher Organisations- oder Verteilungsmechanismus, wenn er in dominanter und uneingegrenzter Weise in Lebens- und Gesellschaftsbereiche hineinwirkt, für die er als Organisationsprinzip nicht adäquat ist. Das trifft auf den Arbeitsmarkt insofern zu, als vom Erfolg oder Misserfolg im Wettbewerb um gute Arbeitsplätze mehr oder weniger die gesamte Lebenslage einer Person abhängt. Als "vitalpolitische" Alternative einer zukunftsfähigen Arbeitspolitik bietet sich letztlich die Wahl an zwischen einem Recht auf Erwerbsarbeit für alle, was Walzers Konzept der "einfachen Gleichheit" (innerhalb einer Lebenssphäre) entspricht, oder aber - Walzers Leitidee der "komplexen Gleichheit" (durch die "Kunst der Grenzziehung" zwischen verschiedenen Lebenssphären mit unterschiedlichen Chancenverteilungen) korrespondierend - die partielle Abkoppelung der gesellschaftlichen Einkommensverteilung von der Arbeitsverteilung mittels des Rechts auf ein allgemeines Grundeinkommen (Bürgergeld"). Der Beitrag möchte eine zukunftsorientierte arbeitspolitische Diskussion anregen.
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