Fussball-Aktien: Nur ausnahmsweise ein Renner

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Auteur(s)

Franck, E

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Beschreibung

Aktien von Fußball-Vereinen haftet immer noch das Etikett des Exotischen an: bislang werden diese denn auch erst an wenigen europäischen Börsen gehandelt. So werden an der London Stock Exchange (LSE) 18 der 92 englischen sowie 2 schottische Profi-Clubs notiert. Außerbörslich (OFEX) werden darüber hinaus Arsenal London, Manchester City und Glasgow Rangers gehandelt. In Kontinentaleuropa lassen sich börsennotierte Clubs hingegen kaum finden. Gerade mal 34 Vereine wagten bislang den Schritt an den Aktienmarkt. In der Bundesrepublik Deutschland wird mutmaßlich Borussia Dortmund (im Jahr 2000 oder 2001) diesen Schritt wagen. Vorausgegangen waren Satzungsänderungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der seit 1998 auch die Mitgliedschaft von Kapitalgesellschaften zuläßt. Ein Blick auf die Erfahrungen im Ausland läßt jedoch Zweifel an der Attraktivität der Fußball-Aktien aus Anlegersicht aufkommen: i.d.R. notierten die Anteile zum Emissionstag auf Höchstständen, um dann in der Folge bei geringen Umsätzen und stark volatilen Kursverläufen unter Emissionspreis dahinzudümpeln. Zudem ergeben sich bei den geplanten Emissionen deutscher Vereine noch weitere Besonderheiten: bislang waren deutsche Fußballclubs nicht am Ziel der Gewinnorientierung interessiert, dem Ligaumfeld der Vereine kommt eine enorme Bedeutung zu, die Rechtsform wird mutmaßlich eine KGaA sein, was die Aktionärsrechte weitgehend beschneiden wird, es existieren vielfältige Interdependenzen zu den Mitbewerbern, die vermarktbaren Produkte sind Teamprodukte (und somit nicht veränderlich), es existieren keine Ausstiegsoptionen aus dem Bundesliga-Reglement, Handelsregulierung, Ausschluß von Mehrfachbeteiligungen und das Verbot vertikaler Integration wirken sich restriktiv auf die Erfolgsschancen der Fußball-Aktien aus.

Langue

Deutsch

Datum

2000

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