Die Finanzmarktkrise unter Genderaspekten : Von der Krise der Finanzmärkte zu einer Krise der Männlichkeit
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In der Finanzbranche ist das Kader ausschliesslich durch Männer besetzt. Da Frauen allgemein als risiko-averser gelten, liegt die These nahe, dass die Krise mit Frauen an der Spitze der Banken nicht stattgefunden hätte. Die These lässt sich durch etliche Studien bestätigen, muss aber differenziert werden. Einerseits ist das Kader der Investmentbanken durch eine Karrierekultur mit einer einseitigen Form von Männlihckeit geprägt. Die Motivation ist ausschliesslich auf monetäre Anreize und kurzfristige, individualistische Ziele ausgerichtet. Die übertriebenen Arbeitszeiten und Bonussysteme belohnen auch ein exzessives Risikoverhalten. Anderseits würde es nicht genügen, Männer durch Frauen zu ersetzen, um ausgewogenere Entscheide zu gewährleisten. So zeigen Frauen in reinen Frauengruppen ein ähnliches Risikoverhalten wie Männer in gemischte Gruppen. Generell entscheiden homogene Gruppen normenkonformer, schliessen anderslautende Stimmen aus und überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten. Es geht also weniger um bestimmte Eigenschaften der Geschlechter als um die Gruppenzusammensetzung und um die im betreffenden professionellen Umfeld praktizierten Formen von Männlichkeit und Weiblichkeit. Wichtig ist ein Wechsel von der im Finanzsektor herrschenden Dominanzkultur zu einer Partnerschaftskultur und damit ein kultureller Wandel hin zu "weiblichen" oder "alternativ männlichen" Werten und Lebenspraktiken
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