This paper provides a theory of incorporation and taxation that emphasizes
the role of the corporate legal form in facilitating access to external capital
and the potential advantages of limited liability. Incorporation relaxes financing
constraints and makes corporations larger than comparable non-corporate
firms. For the same reason, a tax on corporations imposes a smaller first-order
welfare loss than a tax on non-corporate firms. We study the consequences of
tax reform and compare the role of taxation with other institutional reforms.
To prevent profit shifting by manipulation of transfer prices, tax authorities typically apply the arm's length principle in corporate taxation and use comparable market prices to ‘correctly' assess the value of intracompany trade and royalty income of multinationals. We develop a model of firms subject to financing frictions and offshoring of intermediate inputs. We find that arm's length prices systematically differ from prices set by independent agents. Application of the principle distorts multinational activity by reducing debt capacity and investment of foreign affiliates. Although it raises tax revenue and welfare in the headquarter country, welfare losses may be larger in the subsidiary location, leading to a loss in world welfare.
This paper develops a general equilibrium model with safe and risky jobs where unemployment is concentrated in a highly productive but volatile sector. Frictional unemployment arises in the process of job creation, firing and retraining for alternative employment. The paper derives an optimal welfare policy which combines the design of the tax schedule with three pillars of the `flexicurity' model. The optimal policy is characterized by (i) a progressive wage tax schedule; (ii) a wage subsidy to re-employed workers; (iii) unemployment insurance benefits; (iv) job protection to contain firing; and (v) active labor market policy to facilitate labor reallocation.
Der Aufstieg der Schwellenländer ist unaufhaltsam, das Wachstum muss vom Klima- und Ressourcenverbrauch entkoppelt werden, und die Bevölkerung altert. Um an der Spitze zu bleiben, braucht es nachhaltige Innovation. Wenn ein Land zur Grenze der Forschung aufgeschlossen hat, muss es in der Grundlagenforschung und der forschungsnahen Ausbildung aufrüsten, um grundlegendere Innovationen hervorzubringen. Mehr patentierbares Wissen und die Ausbildung von hoch qualifiziertem Forschungspersonal steigern die Wirksamkeit der privaten F&E, die den Unternehmen jenen Qualitätsvorsprung schafft, mit dem sie höhere Preise durchsetzen und höhere Löhne zahlen können. Ein Anstieg der Forschungsquote wird aber nur dann das volle Potential entfalten, wenn das Bildungssystem auf allen Stufen leistungsfähig ist und der nachfolgende Strukturwandel besser bewältigt wird. Dazu braucht es leistungsfähige Finanz- und Arbeitsmärkte, die Arbeit und Kapital dort abziehen, wo die Wettbewerbsfähigkeit schwindet, und auf expandierende Unternehmen und Branchen lenken, wo mehr Einkommen entsteht.
Christian Keuschnigg vergleicht die Besteuerung in den deutschsprachigen Staaten und untersucht ausführlich die Effizienz- und Verteilungswirkungen sowie die Überwälzungseffekte der Besteuerung im Marktgleichgewicht. Er diskutiert die Wirkungen der Steuerpolitik auf Arbeitsangebot (diskrete Erwerbsbeteiligung und intensives Arbeitsangebot), Bildung und Qualifikation, Sparen, Investition, Risikobereitschaft und internationale Transaktionen (Güter und Faktorwanderung) sowie Steuerwettbewerb. Die Abwägung der Steuerpolitik zwischen Effizienz und Verteilung wird ausführlich im Rahmen der optimalen Einkommens- und Güterbesteuerung herausgearbeitet. Die Kapitel zur Alterssicherung und Staatsverschuldung verdeutlichen die intergenerativen Konsequenzen der Finanzpolitik. Der Autor legt besonderes Gewicht auf die Steuerwirkungen in unvollkommenen Märkten. Er analysiert die Wirkungen der Besteuerung auf Arbeitslosigkeit und Innovation und geht ausführlich auf die Informationsprobleme bei der Finanzierung von Unternehmensgründungen (Negativauswahl und moralisches Risiko einschliesslich Wagnisfinanzierung) ein. Die grundlegenden Einsichten der formalen Analyse werden durchgehend graphisch illustriert und wichtige Ergebnisse der empirischen Forschung werden besprochen. Im Anhang wird spezielles mathematisches Rüstzeug eingeführt. Das Lehrbuch ergänzt den Text von Giacomo Corneo (2003), "Öffentliche Finanzen: Ausgabenpolitik", in der Reihe Neue ökonomische Grundrisse.
Dieser Beitrag erörtert die möglichen Ursachen für das Entstehen der aktuellen Verschuldungs- und Finanzkrise im Euroraum und diskutiert Zukunftsszenarien für die Europäische Union. Nach den jüngsten Beschlüssen zeichnet sich eine institutionelle Weiterentwicklung der Union mit folgenden Elementen ab: (i) stärkere Überwachung und Durchsetzung der Fiskalregeln; (ii) Ausbau des europäischen Stabilitätsfonds ESM zur Kreditvergabe an überschuldete Mitgliedsländer unter strikten Sanierungsauflagen; und (iii) Anhebung der minimalen Eigenkapitalquoten der Banken für mehr Systemstabilität und zur Durchsetzung von mehr Marktdisziplin bei der Kreditvergabe an Mitgliedsstaaten. Die finanzierungskapazität des Stabilitätsfonds auch mit den aufgestockten Mitteln des IWF dürfte jedoch zu klein sein, um die Gefahr einer systemischen Krise bei drohender Insolvenz von grossen Mitgliedsländern wirksam zu bannen. Auch das Grundproblem einer Währungsunion mit geringer Lohnflexibilität und fixem Wechselkurs, nämlich die Tendenz zu Zahlungsbilanzkrisen aufgrund divergierender Wettbewerbsfähigkeit, bleibt ungelöst. Ein unabhängiger, europäischer Währungsfonds, der Kredite nur gegen strenge Reformauflagen vergibt und in Ausnahmesituationen Zugang zur Refinanzierung bei der EZB hätte, verbunden mit der Option eines freiwilligen Austritts besonders bedrängter Mitgliedsländer, könnte die beschlossenen Reformen wirksam ergänzen.
Trotz dem aktuellen Einbruch an den Börsen, der schlechten Konjunkturlage und der Ernüchterung über die New Economy bleiben Neugründungen von innovativen Unternehmen für das Gedeihen der Wirtschaft und eine nachhaltige Sicherung von grosser Bedeutung. In Europa setzt die Wagnisfinanzierung im Vergleich mit den USA zu spät ein, und sie wird vom Staat nicht auf anreizorientierte Art gefördert.