"Creating Shared Value"(CSV) - gemeinsame Werte schaffen - so lautet der Vorschlag der Harvard-Professoren und Management-Gurus Michael Porter und Mark Kramer. In einem vielbeachteten Artikel der Harvard Business Review empfehlen sie ein stärker wertebasiertes Management, das zu nicht weniger als einer Neuerfindung des Kapitalismus führen soll. Thomas Beschorner und Thomas Hajduk von der Universität St.Gallen und andere Wirtschaftsethiker sind mehr als skeptisch.
Der Beitrag formuliert eine Grundsatzkritik an Michael Porters und Marc Kramers Konzept des "Creating Shared Value" (CSV). Für diesen Zweck wird in einem ersten Schritt die positive und negative Kritik, die seit 2011 am CSV geäussert worden ist, zusammengefasst. Im Weiteren zeigen die Autoren, dass CSV hinter das Verständnis einer modernen Unternehmensverantwortung zurückfällt, die insbesondere in einer angemesseneren Verhältnisbestimmung von Unternehmen und Gesellschaft liegen muss. Der Beitrag schliesst mit kritischen Anmerkungen zur Rolle der Wissenschaft in der Interaktion mit der Praxis.
This article offers a fundamental critique of Michael Porter’s and Marc Kramer’s “Creating Shared Value” (CSV) concept. First, the authors summarise the positive and negative criticism which CSV has received since 2011. They then show that CSV falls short of a modern understanding of corporate responsibility which is centred on more adequate ideas about the relationship between business and society. The article concludes with critical comments on the role of scholars in their interaction with practitioners.
Mit dem Ende des Sozialismus ist nicht nur dem Kapitalismus der Gegenspieler abhandengekommen, auch die Sozialdemokratie hat verloren: Sie hat keine populäre Geschichte mehr zu erzählen. Das ist ein Problem für die Demokratie insgesamt.